Simón Bolívar Statue steht versteckt nahe der Haltestelle Heussallee

Bonn · Simón Bolívar war mit Sicherheit nie in Bonn. Und doch thront der südamerikanische Unabhängigkeitskämpfer (1783 - 1830) seit fast 29 Jahren in der Stadt.

 Verborgen in einem kleinen Hain steht das Denkmal.

Verborgen in einem kleinen Hain steht das Denkmal.

Foto: Nicolas Ottersbach

Allerdings leicht zu übersehen. Täglich verlassen Tausende von Menschen die U-Bahn-Haltestelle Heussallee/Museumsmeile, ohne zu ahnen, dass der Nationalheld vieler lateinamerikanischer Länder nur ein paar Meter entfernt in einem kleinen Hain steht.

Am 24. Juli 1983, dem 200. Geburtstag Bolívars, sollte das Geschenk des Staates Venezuela einen Platz in der damaligen Hauptstadt finden. Aus "politischen Gründen", wie Kunsthistorikerin Gabriele Zabel-Zottmann in ihrer Doktorarbeit über Skulpturen im öffentlichen Raum der Bundeshauptstadt Bonn schreibt, verzögerte sich das Ganze allerdings um ein Jahr - dann immerhin in Anwesenheit von Bundespräsident Richard von Weizsäcker.

2,20 Meter hoch, aus geschwärztem Metall auf einem Sockel aus Basaltlava, steht Bolívar auf einer Wiese, von Bäumen umgeben. "Er präsentiert sich in aufrechter selbstbewusster Haltung, wenn auch etwas steif wirkend durch die Schrittstellung mit durchgedrückten Knien", so Zabel-Zottmann in ihrer Promotion.

An den Seiten des Sockels hat der Schöpfer des Kunstwerks, der venezolanische Bildhauer Hugo Daini, Inschriften angebracht. Unter anderem steht dort ein Zitat Bolívars. Das, obschon vor langer Zeit gesprochen, passt ganz aktuell auf die Situation in so manchem Land: "Schwieriger ist es, das Gleichgewicht der Freiheit zu erhalten, als die Last der Tyrannei zu ertragen."

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