"JazzTube" Stadtwerke können sich vorstellen, die U-Bahn-Konzerte 2014 fortzusetzen

BONN · Wenn man in Bonn noch irgendwo beschwerdefrei musizieren kann, dann in der U-Bahn. Seit Mai fanden auf den B-Ebenen von drei Stationen, also den Zugangsbereichen zu den Bahnsteigen, immer mal wieder kleine Jazz-Konzerte statt, und die kamen gut an.

Steht hoch in der Gunst der Zuhörer: das Jin Jim Quartett bei seinem Auftritt im Landesmuseum.

Steht hoch in der Gunst der Zuhörer: das Jin Jim Quartett bei seinem Auftritt im Landesmuseum.

Foto: Horst Müller

"Ganze Wohngemeinschaften haben sich verabredet, um die Bands zu hören", sagte Werner Schui, Pressesprecher der Stadtwerke Bonn. Die hatten diese Events unter dem Begriff "Jazztube" ins Leben gerufen. Am Freitag war das Abschlusskonzert im LVR-Landesmuseum.

Dort spielten drei Bands, sozusagen die Gewinner der Reihe: das "Jin Jim Quartett", das "Klasters Duo" und "Hannah Köpf & Band". "Es sind die Gruppen, die die meisten Sympathien vom Publikum bekommen haben", erklärte Thomas Kimmerle, der die Konzerte für die SWB organisiert hat und sich als Saxofonist selber gut im Genre auskennt.

Auf der Jazztube-Homepage konnte man abstimmen, welche Bands am besten gefallen haben. "Diese Bands zeichnet eine Nähe zum Publikum aus." 14 393 Stimmen wurden dabei laut Schui online abgegeben. Gewonnen haben aber sicher alle Gruppen, die dort mitmachten. Es seien alles Newcomer-Bands, sagte Kimmerle, die auf sich aufmerksam gemacht hätten.

Das war auch 2012 schon so, etwa bei der Sängerin Eva Buchmann: "An der U-Bahn-Station Heussallee hat sie jemand gehört und ihr eine Dozentenstelle an der Hochschule Essen angeboten", so Kimmerle. Sie unterrichte jetzt dort. So etwas könne immer passieren, wenn man sich dem Publikum zeigt: "Da kann vieles daraus entstehen."

Insgesamt hatten sich 15 Bands in den Stationen Heussallee, Uni/Markt und Thomas-Mann-Straße präsentiert. "Es ist eine große Herausforderung für diese Musiker, an solchen Orten zu spielen und um das Publikum zu kämpfen", sagte Schui. "Die Bands müssen ihr Publikum fangen. Wer das kann, kann auch auf großen Bühnen spielen."

Am Freitag machten die Gewinnerbands damit den Anfang. Der Theatersaal im Landesmuseum war mit 240 Personen ausgebucht; sie bekamen drei sehr unterschiedliche Jazz-Performances zu hören. Mit der Qualität war Schui sehr zufrieden. "Es gibt in Bonn viele junge Menschen, die Musik machen und sehr gut ausgebildet sind." Davon wolle man mehr hören, weshalb Jazztube 2014 wohl auch wiederholt wird.

Weitere Informationen auf www.jazztube-bonn.de

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