Spannendes Kunstkapitel im Bonner Landgericht

Miria Volpini Fleischers mit der Poesie der reinen Farbmalerei

Bonn. Dass reine Farbmalerei ein spannendes und aktuelles Kunstkapitel bleibt, belegt derzeit eine anspruchsvolle Schau im Landgericht, der das Thema "Gegenstandslos" zugrunde liegt.

Gezeigt wird ein üppiges Sortiment an ästhetischen Kostproben, die aus dem Kölner Atelier von Miria Volpini Fleischer hervor gegangen sind.

Zwei hochkant gesetzte Rechteckformate aus den Jahren 2000 und 2009 kündigen die Experimentierfreude der 1946 im italienischen Ponte/ Valtellina geborenen Malerin an.

Experimentiert wird hier mit den Bildträgern Leinwand und Tuch sowie mit der ebenfalls unterschiedlichen Wirkung und Aura von nuancenstarken Pigmentlasuren (Basis: cadmiumgelb, cadmiumrot); das Ergebnis ist die Komposition eines gelblich schimmernden und eines feuerrot leuchtenden Farbenraumes sowie die Anmutung von schemenhaften Natur- oder Landschaftsgefilden.

Unsichtbares, sichtbar machen, das zählt zu den Anliegen der Kölnerin. Frappierende, vornehmlich warme, sanfte Schattierungen innerhalb der Skala von Rot, Gelb und Blau begleiten einen Rundgang, in dessen Verlauf der belebte Schauplatz sich zu einem Refugium der Ruhe, Beschaulichkeit und gleichzeitig zu einer Bühne der leisen Spannungen verwandelt.

Zur Bildvertiefung locken gebündelte Siena- und Ocker-Impressionen, deren divergierende Formatierung Farbmodulationen und rhythmische Szenenwechsel mit sich bringen. In sich changierende, pulsierende Nocturnes treffen auf lichtgespeiste Farbpoesien.

Amts- und Landgericht Bonn, Wilhelmstr. 21; Ausstellung läuft bis zum 26. Februar. Mo-Fr 8 bis 16 Uhr.

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