4000 Besucher So war das Konzert von Madsen im Kölner Palladium

Madsen aus dem Wendland spielten in Köln das bislang größte Konzert ihrer Karriere. Rund 4000 Besucher kamen jetzt im Palladium zusammen.

 Endlich im Palladium: Sebastian Madsen.

Endlich im Palladium: Sebastian Madsen.

Foto: Röltgen

Kurz nachdem er 2004 mit Niko Maurer und seinen Brüdern Johannes und Sascha die nach ihrem Familiennamen benannte Band Madsen gegründet hatte, besuchte Sebastian Madsen im Kölner Palladium ein Konzert der Band Wir sind Helden. Verwundert blickte er von der Balustrade und staunte, wie viele Menschen gerade zu diesen Popnummern „einfach nur die beste Zeit ihres Lebens haben“. Von da an sei das Palladium eine Halle gewesen, in der er auch selbst einmal auf der Bühne stehen wolle. Jetzt konnte sich der Gitarrist und Sänger diesen Wunsch erfüllen.

„Wir kommen ja aus dem Norden, und normalerweise spielen wir dort immer unsere größten Konzerte“, holte der 39-Jährige gleich nach dem ersten Lied „Wenn es einfach passiert“ aus. Doch nun habe es Köln geschafft: „Heute ist das größte Madsen-Konzert!“ Die knapp 4000 Besucher dankten es der Band mit lautem Jubel und machten in der Folge 90 Minuten damit weiter, womit sie bereits von der ersten Minuten an begonnen hatten – jede einzelne Zeile wurde mitgesungen, jeder Schlag mit gesprungen und jeder der zahlreich vorkommenden „Ohohoho“-Parts in einem riesigen Chor fortgeführt.

Und die Band selbst gab diese Energie im vollen Umfang zurück. Immer wieder riss Sebastian Madsen seine Fäuste nach oben, erklomm den Bühnenrand, animierte zum Springen und Klatschen. Seit ihrem Bestehen muss die Band sich von Kritikern anhören, dass sie lyrisch belanglos herüberkomme. Mangelnden Einsatz oder gar Trägheit kann den Jungs aus dem Wendland definitiv niemand vorwerfen. So sollten auch die vielen Cover-Ausflüge, die Madsen in Köln unternahm, nicht zu tiefgründig analysiert werden. Wenn „Nachtbaden“ mit „Blitzkrieg Bob“ von den Ramones angereichert oder „Die Perfektion“ von „Should I Stay or Should I Go“ (The Clash) unterbrochen wird, soll das einfach nur Spaß machen.

Dennoch hatte die Band auch ernstere Anliegen. Mit „Du schreibst Geschichte“ mahnte sie vor Rechtsextremismus. „Kapitän“ vom Album „Lichtjahre“ richtete sich an all die Menschen, die mit Angst- und Panikattacken zu kämpfen haben. „Das ist kein Spaß“, erklärte Sebastian Madsen: „Das Wichtigste ist, dass ihr darüber redet. Teilt euch mit!“

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