Singend durch den Jahreslauf: Bobbys Klassik Kinderchor in der Beethovenhalle

BONN · Der Bobbys Klassik Kinderchor zeigte sich in der Beethovenhalle bestens aufgelegt. Bernhard Hoëcker als gab den quirligen Moderator.

 Mit Freude und Engagement dabei: der Bobbys Klassik Kinderchor in Aktion.

Mit Freude und Engagement dabei: der Bobbys Klassik Kinderchor in Aktion.

Foto: Thilo Beu

Zwölf Brüder ziehen durch das Land, sie sind euch allen wohl bekannt." Und kaum ist der letzte entschwunden, taucht der erste wieder auf. Die Rede ist vom Jahreslauf, und die zwölf Brüder tragen Namen wie Januar, Mai oder September. Die Schriftstellerin Lotte Betke, 2008 in Siegburg verstorben, schrieb vor rund 50 Jahren zwölf Monatsporträts in Gedichtform nebst einem Prolog, der Komponist Erich Krautmacher vertonte das Ganze als "Monatslieder". Die führten der Bobbys Klassik Kinderchor und das Beethovenorchester im 2. Kinderkonzert in der Beethovenhalle auf.

Die eingängigen, volksliedhaften Melodien lagen dem Kinderchor hörbar gut, gesungen wurde mit Freude und Engagement. Der April klang pfiffig und durchaus ein wenig launisch, der Mai stellte sich mit einer wiegenden Melodie vor, der September wendete sich melancholisch nach Moll, der November hüllt sich in Strenge und Ernst.

Die klangschönen Arrangements für Kammerorchester, in denen manches verspielte und beredte Detail aufzuspüren war, waren beim Beethovenorchester in besten Händen. Die Poesie von Lotte Betke hält sich von jeglicher Aktualität fern, bei ihr herrscht pure Idylle, man kann auch sagen: heile Welt. Der Februar stellt sich als närrischer Mann vor, der Mai ruft die Sonne herbei, im Juni laufen Kinder die Treppen hinunter, im September werden Laternen gebastelt.

Kein Kinderkonzert ohne Mitwirkung des Publikums. Dafür hatte Dirigent Thomas Honickel den quirligen Bernhard Hoëcker als Moderator gewonnen. Der fragte die jungen Kandidaten nach allerlei Begriffen aus den gesungenen Texten. Problem dabei: Man konnte den Chor nicht immer gut verstehen, was aber dem Eifer der Ratefüchse keinen Abbruch tat. Eine Celesta von einem Glockenspiel zu unterscheiden, fällt allerdings sogar gestandenen Konzertgängern schwer. Ein bisschen "Wetten, dass?"-Spannung kam bei der Frage auf: Wer kann tiefer, Geige oder Jungs? Riesenjubel für die sieben Chorbuben, als sie die tiefe G-Saite der Violine von Konzertmeister Radu Janai mit vereinten Stimmkräften um einen Ton unterboten.

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