Ausstellung im Foyer Siebengebirgsmuseum zeigt Weihnachtsschmuck von 1900

KÖNIGSWINTER · Das Ehepaar Irmgard und Peter Becker aus Königswinter hat den vom Viktorianischen Zeitalter inspirierten Christbaumschmuck ins Siebengebirge geholt. Mehr als 30 Jahre lang sammelten die beiden Kunstliebhaber antikes Spielzeug - und entdeckten schließlich den Weihnachtsschmuck für sich.

Die Figuren, die den Weihnachtsbaum im Foyer des Siebengebirgsmuseums zieren, sind alles andere als gewöhnlicher Christbaumschmuck. Filigrane, mund- und lampengeblasene kleine Nikoläuse, Schwäne, Störche und viele weitere Objekte verwandeln den Baum in ein Kunstwerk. Das Besondere: In einer Glasvitrine neben dem mehr als zwei Meter großen Christbaum prangen an zwei Miniaturbäumen papierdünne Originale aus der Zeit zwischen 1870 und dem Ersten Weltkrieg. So können Besucher die "Poesie aus Glas" von damals und heute bewundern.

Das Ehepaar Irmgard und Peter Becker aus Königswinter hat den vom Viktorianischen Zeitalter inspirierten Christbaumschmuck ins Siebengebirge geholt. Mehr als 30 Jahre lang sammelten die beiden Kunstliebhaber antikes Spielzeug - und entdeckten schließlich den Weihnachtsschmuck für sich. Nachdem sie in der Glaswerkstatt Hähnlein im thüringischen Lauscha, dem "Geburtsort" des gläsernen Weihnachtsschmucks, auf die liebevoll angefertigten Figuren stießen, machten sie sich auf die Suche nach Originalen - mit Erfolg.

"Es ist ein Wunder, dass die zwei Weltkriege überlebt haben", sagt Irmgard Becker. Beim Transport werden sie daher buchstäblich in Watte gepackt. Diese verwendet die Sammlerin außerdem noch - zusammen mit farbigem Lack - zur Restauration von beschädigtem Weihnachtsschmuck. Denn, so erklärt Becker, Glas zerspringe bei den Arbeiten sofort und mit "Kunststoff gehe ich da nicht ran."

Das Ehepaar betreibt seit vielen Jahren das Geschäft "Frl. Ernas Weihnachtshaus" in der Königswinterer Drachenfelsstraße. Dort wird hergestellt, restauriert, verziert und zusammengetragen. Das ganze Jahr über. Denn im Vordergrund steht nicht allein die Weihnachtsdekoration, sondern vielmehr das leidenschaftlich Interesse an Kunst. "Ich frage mich, wie viel Mühe und Geduld Sie dafür aufbringen mussten", sagte der stellvertretende Bürgermeister, Sokratis Theodoridis. Sage und schreibe sechs Stunden war das Ehepaar mit der Dekoration des Baumes im Museumsfoyer beschäftigt.

Pünktlich zur Ausstellung erscheint im Husum-Verlag auch das Buch "Christbaumschmuck - Poesie aus Glas einst und jetzt", geschrieben vom Ehepaar Becker. Darin stellen sie sowohl die Werke aus dem Hause Hähnlein sowie ihre eigenen Arbeiten vor. Zwei Tipps gibt Irmgard Becker den Besuchern, die noch bis Weihnachten die Kunstwerke im Foyer bewundern können, mit auf den Weg: Man sollte den Glasschmuck erstens aus unmittelbarer Nähe und zweitens mit Kinderaugen betrachten.

Information

Weitere Informationen gibt es unter 01 72/7 36 68 86 (Frl. Ernas Weihnachtshaus) oder 0 22 23/37 03 (Siebengebirgsmuseum).

Im Internet unter den Adressen:

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