Club Underground in Köln Shaggy feiert bewegende Party mit 200 Gästen

KÖLN · Wenn Stars den Zenith ihrer Karriere überschritten haben und nicht mehr die großen Hallen füllen, machen sie bisweilen keinen Hehl aus ihrem Frust.

 Bestens gelaunt: Shaggy im Kölner Konzert.

Bestens gelaunt: Shaggy im Kölner Konzert.

Foto: Thomas Brill

Für die verbliebenen treuen Fans bleibt dann allzu oft nur noch Routine als Abglanz längst vergangener musikalischer Großtaten. Auch für Reggae-Star Shaggy, der im Kölner Club Underground gastierte, war es sicherlich eine ungewohnte Situation. Lediglich gut 200 Zuhörer waren zum Konzert gekommen. Doch Frust hatte bei dieser denkwürdigen Reggae-Party nicht die geringste Chance.

Ein bestens gelaunter Mr. Boombastic präsentiert sich nicht nur als hervorragender Sänger mit leicht angerautem, aber doch zart schmelzendem Timbre, sondern auch als perfekter Entertainer. Der 42-Jährige setzt zu Konzertbeginn mit seiner neunköpfigen Band auf Klassiker wie "Boombastic", "Oh Carolina", "Angel", "Strength Of A Woman" oder ein "In The Summertime", bei dem er den Skiffle von Mungo Jerry mit jamaikanischen Dancehall-Sounds vermischt.

Die Fans können es kaum glauben, eine Reggae-Größe und sein Charisma derart hautnah zu erleben. Als das Ende des Konzerts sich anzubahnen scheint, legt Shaggy nochmals zu. Jetzt singt er im Duett mit jeweils einer Sängerin auch neuere Songs vom aktuellen "Out Of Many One Music"-Album, das er in New York aufgenommen hat.

Rund zwei Stunden dauert die bejubelte Reggae-Party in Köln, bei der die Arme fast unablässig in der Luft bleiben und die Beine sich einfach zum Rhythmus bewegen müssen. Wer Shaggy nur an Chart-Erfolgen misst, dem entgeht, dass er auch ohne Hits noch immer zu den besten Protagonisten des Reggae-Genres zählt.

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