Kreuzkirche in Bonn Sebastian Breuing dirigiert Brahms - Abschied mit üppigen Klangfarben

BONN · Einen gelungenen Schlusspunkt unter seine Tätigkeit an der Kreuzkirche setzte Sebastian Breuing mit einem Konzert des gemeindeeigenen Sinfonie-Orchesters. Zweieinhalb Jahre hatte er die beiden Kirchenmusiker Stefan Horz und Karin Freist-Wissing unterstützt, da letztere ihr Arbeitspensum reduziert hatte. Freist-Wissing kommt nun wieder mit voller Kraft zurück an Bord.

Wie nachhaltig sich Breuing der musikalischen Arbeit an der Kreuzkirche gewidmet hatte, war auch bei seinem letzten Konzert mit dem Orchester zu hören, das die Haydn-Variationen von Johannes Brahms und die Orgelsinfonie von Camille Saint-Saëns spielte. Breuing legte einen ebenso umsichtigen wie schnörkellosen Dirigierstil an den Tag, bot dem Orchester Klarheit und lockte es mitunter auch mal aus der Reserve.

Brahms' Haydn-Variationen gestaltete man mit klassizistischer Leichtigkeit, aber auch mit jener klanglichen Opulenz, die den romantisch-dichten Orchestersatz berücksichtigte. Subtil gesetzte Akzente und ein klangliches Gleichgewicht der im halligen Raum der Kreuzkirche gegenüber den Streichern schnell übervorteilten Bläser zeichneten die Wiedergabe aus.

Auch bei Saint-Saëns' Orgelsinfonie schwelgte das Orchester in üppigen Klangfarben. Solist an der weniger als Soloinstrument denn vielmehr als Erweiterung der Klangfarbenpalette des Orchesters eingesetzten Orgel war hier Stefan Horz, der seinen Part vor allem im Hinblick auf die klangliche Gewichtung in Bezug zum Orchester mustergültig gestaltete. Die klanglichen Facetten des Werkes wurden etwa beim heiklen Beginn oder auch kraftvoll-markanten Finale stets akkurat ausgeleuchtet.

Zu hören sein wird das Werk nochmal bei der Orgelnacht am 29. Juni, die Bonner Organisten für die projektierte Kryptaorgel gestalten.

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