Schülermanagement-Projekt wartet mit Hip-Hop-Klassik-Band auf

"einshoch6" rappt im Rahmen des Beethovenfestes in der Dransdorfer Straßenbahnhalle

  Klassik trifft Hip-Hop:  "einshoch6" rappt in Dransdorf.

Klassik trifft Hip-Hop: "einshoch6" rappt in Dransdorf.

Foto: Barbara Frommann

Dransdorf. Sie waren mit Spannung erwartet worden: Die beiden Konzerte in der Straßenbahnhalle Dransdorf, die das junge Team eines Schülermanagement-Projekts des Beethovenfests geplant, vorbereitet und organisiert hatte.

Dass bei der Auswahl der Künstler die Wahl auf die Hip-Hop-Klassik-Band "einshoch6" fiel, auf ein Projekt mithin, in dem seit gut fünf Jahren klassische Musik und Hip-Hop zu einer Einheit gefügt werden soll, deutete den Anspruch der Nachwuchsorganisatoren nach neuen Ausdrucksformen im Rahmen eines "klassischen" Festivals an.

In seinem Programm "Rettet Deutschland" schreibt das neunköpfige Ensemble seine Idee der Kombination von Rap und Klassik mit einigen mehr oder weniger gelungenen Ansätzen fort. Das klassische Klangbild bleibt dabei jedoch dekoratives Kolorit.

So ist es zwar optisch interessant, ein komplettes Streichquartett als Ergänzung auf die Bühne zu holen, doch die hinteren Plätze, die man dem "Minguet Quartett" zugewiesen hatte, waren, wie man hören konnte, durchaus auch sinnbildlich zu verstehen: Hier mal ein gezupfter Abschlag, dort ein gestrichener, kaum hörbarer Klangteppich - man hätte das Quartett nicht vermisst.

Nicht nur optisch, mit einer großen Taiko-Trommel im Bühnenzentrum, bestimmten Drums und Percussion den Sound von "einshoch6". Amadeus Hiller und Thomas Sporrer setzten die deutlichsten Akzente. Daneben konnte sich noch Lorenz Blaumer an der E-Violine behaupten.

Seine wilden Soli bot er als eine Mischung aus Eddie van Halen und André Rieu, wobei ersterer für den verzerrten Sound Pate stand, letzterer eher unfreiwillig für die vielen Klischees in dem doch sehr populären "klassischen" Musikmaterial der Formation.

Ganz ohne Klischees wiederum waren die Raps von Tobbz MC, Meix MC und Dero MC, die in ihren Texten einen sehr gelungenen Mix aus starken Bildern, humorvollen Passagen und sprachakrobatischen Gimmicks boten. Man hätte sich jedoch sehnlichst einen Sound gewünscht, bei dem die Rapper besser zu verstehen gewesen wären.

Und so entschädigte zumindest die sehr vitale Darbietung der ganzen Formation, die schnell Partystimmung vor der Bühne aufkommen ließ, sowie die optisch reizvollen "Veejays", die ein wenig Club-Atmospähre in die Straßenbahnhalle zauberten.

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