Ausstellung in der Volksbank Bad Neuenahr Schicksale auf Leinwand gebannt

BAD NEUENAHR · Noch bis zum 4. Juni zeigt die Volksbank Rhein-Ahr-Eifel in der Bad Neuenahrer Hauptstelle 21 Kunstwerke von vier Frauen, die aus ihren Heimatländern, dem Iran, dem ehemaligen Jugoslawien, Kurdistan/Türkei und Liberia flüchten mussten.

 Christoph Kniel mit einem der Exponate.

Christoph Kniel mit einem der Exponate.

Foto: GAUSEMANN

Die Bilder der Wanderausstellung mit dem Namen "Trotz allem - ich lebe. Kunststücke von Flüchtlingsfrauen" entstanden in der Kunsttherapie im Evangelischen Zentrum für Beratung und Therapie in Frankfurt am Main.

Malend haben Eva J., Ljuljeta A., Maryam M. und Neriman S. einen Weg gefunden, ihre traumatischen Erlebnisse wie die aus einem Versteck mit angesehene Ermordung der gesamten Familie und der anschließende dreimonatige Aufenthalt im Dschungel oder die kriegsbedingte Trennung von Ehemann und zwei kleinen Kindern verarbeitet. Ihre Bilder erzählen von Schmerz, Verzweiflung und Gewalt aber auch von Mut, Lebenswillen und Hoffnung. Begleitende Texttafeln geben Auskunft über den Werdegang der Künstlerinnen, die Entstehung der Ausstellung und die Arbeit der UNO-Flüchtlingshilfe.

Der doppeldeutige Untertitel der Ausstellung wurde nicht zufällig gewählt, denn den Künstlerinnen sind gleich mehrere Kunststücke gelungen: Sie sind aus ihrem Heimatland vor Verfolgung, Krieg und Bedrohung geflohen, beharrlich den mühsamen Weg durch die deutschen Ämter gegangen, haben sich mutig der Erinnerung an die erlebten Schrecken gestellt und können nun in ihrem "zweiten Leben" wieder Lebensfreude empfinden.

Die Ausstellung lädt ein, mit der Betrachtung der Bilder in die Gefühlswelt dieser Frauen einzutauchen und zu spüren, dass sie nicht nur erfahrenes Leid und Schmerz zeigen, sondern auch viel Kraft, Hoffnung und Stärke. Initiiert wurde die Wanderausstellung von der UNO-Flüchtlingshilfe Bonn. Durch die Vermittlung der Ökumenischen Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr haben die Kunstwerke ihren Weg nach Bad Neuenahr gefunden. Die Eröffnung nahm Regionalmarktdirektor Christoph Kniel vor.

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