Konzert Sängerin Jessica Gall in der Endenicher Harmonie

Bonn · Sie wäre gern mehr am Meer. Wer nicht? Strand, Wellen, Gischt, Möwen, kleine Buchten, Seesterne. Salz in der Nase, Sandkörner im Taschenbuch. Und sehnsüchtige, gedankenverlorene Blicke, die übers Wasser zum Horizont geschickt werden.

 Sinnlich: Sängerin Jessica Gall in der Harmonie.

Sinnlich: Sängerin Jessica Gall in der Harmonie.

Foto: SCA

Der Berliner Sängerin Jessica Gall ist mit ihrem dritten Album "Riviera", das im Vorjahr veröffentlicht wurde, eine betörende Liebeserklärung an das Meer gelungen. In der Harmonie stellte die attraktive, sinnliche Künstlerin genau das mit ihren vier Bandmusikern eindrucksvoll unter Beweis.

"Gerade an einem Ort des Schutzes hat man manchmal das Verlangen, hinaus zu wollen in den Sturm", sagte sie und sang danach die wunderschöne Ballade "Veranda". Mindestens ebenso poesievoll strahlte "Back To You", während "Touch The Rain" anschwoll zu einem ungemein kraftvollen, schwärmerisch trunkenen, überwältigenden Song.

Mit "Same Sky" wurde es loungig, "Pardon Me" gab sich rockabillyhaft, und das Sheryl-Crow-Cover "All I Wanna Do" gefiel in der Uptempo-Version auch sehr. Das Set brachte stimmungsvolle Stücke aus dem aktuellen Longplayer und aus den beiden Vorgängeralben "Just Like You" (2008) und "Little Big Soul" (2010) zusammen.

Das Lied "Beautiful Girls", das sich ursprünglich auf ihre besten Freundinnen bezog, widmete Jessica Gall in der Harmonie ihrer kleinen Tochter, die den CD-Tisch übrigens bestens im Griff hatte. Erste Zugabe: ein herrlich ausgekostetes John-Lennon-Cover von "Imagine". Zweite Zugabe: eine ganz und gar ernsthafte Interpretation von "Hänschen Klein", überraschend hauchzart und kontemplativ.

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