Rundumschlag mit Reitern, Ruderern und Räubern
Die PfefferSchoten aus Swisttal-Odendorf feiern am Freitag die Premiere ihres siebten Programms "Männer - Igitt"
Swisttal-Odendorf. Nein, das wird keine Hommage an Alice Schwarzer. Auch kein weiterer Diskurs darüber, warum 50 Prozent der Menschheit das Neandertal noch nicht wirklich verlassen haben oder warum Frauen nicht einparken können, dafür aber immer weiter Schuhe kaufen.
Wenn die Odendorfer PfefferSchoten am Freitagabend, bei ihrer Premiere im Dorfsaal "Männer - Igitt!" rufen, dann denken sie dabei an Zeitgenossen wie Oliver Geissen, Gunter Emmerlich oder Tony Marshall, an Heino, die Ärzte und die FDP. Oder an alle anderen, die mutig genug sind, ihren Stuss in aller Öffentlichkeit zu verbreiten. Das können von Fall zu Fall natürlich auch Frauen sein.
"Aber die lachen lieber über Männer und würden sonst gar nicht zu uns kommen", sagt Jochem Flink mit dem gleichen hintersinnigen Lächeln, das auch für die anderen PfefferSchoten namens Roland Deres, Markus Mimzeck und Peter Thomas typisch ist.
Verstärkt wird die Runde der illustren Spötter in diesem Jahr von Ute Fingerhut-Hoch, die als Ersatz für die aus gesundheitlichen Gründen verhinderte Marianne Lang eingesprungen ist und hier die "Quotenfrau" gibt. Was natürlich keiner zugeben würde - allenfalls hinter vorgehaltener Hand, und auch dann ist und bleibt es schließlich Kabarett. Und das nun bereits schon zum siebten und keineswegs letzen Mal, wie Roland Deres betont.
Verstärkung beim Verfassen der Texte hat er jetzt von Peter Thomas und Markus Mimzeck bekommen, die sich denn gleich auf ihr Lieblingsthema - das Fernsehen und seine kleineren und größeren Absurditäten stürzten. Da dürfen die Bachelorette und die Bewohner des RTL-Dschungel-Camps natürlich nicht fehlen.
Oder ein Rückblick auf die Olympischen Spiele. Wo waren die Deutschen erfolgreich? "Pferde, Judo und Boote! Gäbe es eine Sportart, in der sich Reiter über einen Fluss rudern lassen und dabei versuchten ihren Konkurrenten vom Pferd zu zerren - wir wären Weltklasse."
Sind wir zwar nicht, wissen aber dank der PfefferSchoten nun zumindest, dass Hartz IV nur erfunden wurde, um den Rückzug der Deutschen ins Private zu stoppen und die Menschen wieder auf die Straße zu bringen. Doch auch vor der eigenen Haustür macht der Wahnwitz nicht halt, wie Fingerhut-Hoch in ihrer ganz persönlichen Bilanz zur Kommunalwahl darlegt. Doch in Odendorf wissen alle wenigstens das eine: "Lieber vier Räuber im Haus als einen Heimerzheimer."
Die Premiere von "Männer - Igitt" beginnt um 20 Uhr im Odendorfer Dorfsaal am Bendenweg. Weitere Vorstellungen am 20., 26. und 27. November zur gleichen Zeit.
