KammerMusikKöln Roter Teppich für den Geiger

Mit einem Festkonzert startet am Montag die neue Saison der KammerMusikKöln im Historischen Gemeindesaal.

"Willkommen zurück, José", lautet das Motto des Festkonzerts zur Eröffnung der neuen Saison der "KammerMusikKöln" am kommenden Montag im Historischen Gemeindesaal im Bad Godesberger Villenviertel.

Hinter diesem emphatischen Titel steckt eine kleine Geschichte. Denn mit dem Angesprochenen ist der Kölner Geiger José Maria Blumenschein gemeint, der 2016 als Konzertmeister des WDR Sinfonieorchesters in gleicher Position zu den Wiener Philharmonikern wechselte.

Nach nur einem halben Jahr jedoch kündigte er 2017 seinen Vertrag wieder und kehrte nun zu Beginn dieser Saison zurück ans heimische WDR-Pult, das man ihm freigehalten hatte.

Die Wiener Kollegen waren nicht sehr glücklich über seinen Abschied, wie der Orchestervorstand und Geiger Daniel Froschauer anmerkte: "Er hat um die Entlassung aus dem Vertrag gebeten. Und mir tut das unendlich Leid - dieser Kollege hat ein wunderbares Spiel, und ich habe selten jemand gesehen, dem nach einem Jahr so viel Liebe entgegengeflossen ist."

Nicht nur für den WDR ist die Rückkehr des verlorenen Sohnes ein großes Glück, sondern auch für das überwiegend aus WDR- und Gürzenichmusikern bestehende Ensemble der KammerMusikKöln, dem er sich angeschlossen hat.

Zum Saisonauftakt am Montag kommen die Kölner in beinahe orchestraler Besetzung mit insgesamt elf Instrumentalisten nach Bad Godesberg. Auf dem Programm stehen das Nonett op. 77 für eine gemischte Bläser- und Streicherbesetzung von George Onslow, ein Quintett von Ludwig van Beethoven sowie das Nonett op. 31 von Louis Spohr.

Neben dem Geiger Blumenschein spielen unter anderem die Flötistin Alja Velkaverh, Oboist Tom Owen und Cellist Oren Shevlin, der die Konzerte der Reihe in Bonn betreut.

Die von Monika Hermans-Krüger als Geschäftsführerin und Peter Tonger als Vorsitzender der KammerMusikKöln geleiteten Konzerte sind jeweils am Tag vor ihrem Bonner Terminen auch im Kölner Sancta-Clara-Keller zu hören. Insgesamt gestalten sie in beiden Städten jeweils zehn Konzertabende, die in dieser Saison unter dem Motto "Turning Points" stehen.

Damit soll nach Auskunft der Veranstalter auf Wendepunkte innerhalb der Musikgeschichte aufmerksam gemacht werden. Die in monatlichem Abstand in unterschiedlicher Besetzungsstärke vom Duo-Rezital bis zum Nonett stattfindenden Konzerte werden im Gemeindesaal am 4. November mit einem Programm fortgesetzt, das sich der Musik "An der Schwelle zur Moderne" widmet. Gespielt werden Werke französischer Herkunft von Claude Debussy, Erik Satie und Albert Roussel.

Saisoneröffnung am Montag, 15. Oktober, 19.30 Uhr, im Historischen Gemeindesaal in der Kronprinzenstraße 31. Infos im Netz: kammermusikkoeln.de

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