René Mariks Abend über Liebe im Pantheon

Immer mal wieder herrlich überraschend

René Mariks Abend über Liebe im Pantheon
Foto: Homepage

Bonn. René Marik kann ganz ordentlich singen, wie er mit seinen Interpretationen von "Nature Boy" und "I Don't Wanna Fall in Love" beweist. Star des Abends ist aber nicht er, sondern ein kleiner Maulwurf mit liebenswerten Sprach- und Artikulationsproblemen.

Marik, letztjähriger Gewinner des Prix Pantheon in der Kategorie "frühreif & verdorben", ist Kabarettist, Sänger, aber vor allem Puppenspieler. Und sein Bühnenprogramm "Autschn - Ein Abend über die Liebe" im Pantheon wird dominiert von einem snobistischen Frosch, einem berlinernden Eisbären und natürlich dem begriffsstutzigen Maulwurf.

Immer wenn Marik hinter den schwarzen Vorhang tritt, der auf der Bühne des Pantheon aufgebaut ist, kommt im nächsten Moment eine der Puppen am oberen Rand zum Vorschein und erfreut die Zuschauer mit kurzen, simplen Szenen.

Eisbär Kalle hat einen überraschenden, wenn auch stereotypen Wiedergänger in Marik selbst, der den zweiten Teil seines Programms mit einer Comedy-Nummer als Berliner Sozialfall Horst Kalkowski, genannt Kalle, mit Ganztagsjogginganzug und Lidl-Beutel beginnt.

Der Monolog wird an verschiedenen Stellen zum einfallslosesten oder -reichsten Auftritt des Abends. Kalle ist wenig mehr als eine männliche Cindy aus Marzahn und bleibt in denselben patzigen Sprüchen und demselben asozialen Verhalten verhaftet.

Immer mal wieder baut Marik aber eine gänzlich ungewöhnliche und herrlich überraschende Idee in die Geschichten ein, die Kalle von sich gibt.

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