Alinde Quartett im Kammermusiksaal Reife Leistung

BONN · Eingängig klingt anders. Das jedenfalls kann man bei Béla Bartóks sechstem Streichquartett konstatieren. Ein ziemlich sprödes und irgendwie unnahbares Stück, das von einem unentwegt zwischen verschwurbelten Melodiebögen und fahlen Klangwelten changierenden Ensemble mindestens genauso viel verlangt wie vom Zuhörer.

Anderes Extrem: Felix Mendelssohn Bartholdys Streichquartett in a-Moll op. 13. Ein himmlisches Stück, wunderschöne Melodiebögen, Fugati zum dahinschmelzen, choralartige Passagen von schlichter Schönheit.

Beide Werke in einem Konzertprogramm zu vereinen, zeugt von Mut und Umsicht, Qualitäten, die das erst 2010 gegründete Alinde Quartett offensichtlich besitzt.

Im Kammermusiksaal spielte das Ensemble jetzt im Rahmen der Reihe "Best of NRW". Beiden Werken wurde das Alinde Quartett mehr als gerecht. Gerade die Mendelssohnschen Fugati waren von einer solchen strukturellen Transparenz, dass das Stück unbedingt Ohrwurmqualitäten besaß.

Begonnen hatte das Konzert mit Beethovens Streichquartett in A-Dur aus op. 18. Auch hier legte das Alinde Quartett ein ausgereiftes Spiel an den Tag, was vor allem vor dem Hintergrund, dass Frederike von Gagern als zweite Geige erst seit diesem Sommer Mitglied des Ensembles ist, keine geringe Leistung ist.

Aber auch Eugenia Ottaviano am ersten Pult, Amélie Legrand, Viola, und Lukas Wittermann, Violoncello, ließen keinen Zweifel daran, dass diesem Quartett noch eine große Zukunft beschieden ist.

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