Kurhaus Bad Honnef "Räuber" rocken und spenden

BAD HONNEF · Zur Kindheit von "Räuber"-Frontmann Karl-Heinz Brand gehörten Sonntagsausflüge zum Drachenfels oder zur Benediktinerabtei Maria Laach wie der "Paradies" genannte Westeingang zur Klosterkirche. Und Abt Benedikt Müntnich musste schlucken, als er den Sänger beim Benefizkonzert des Fördervereins seiner Abtei im Kursaal von "unserem Kloster" reden hörte.

 Mit Hits wie "Wunderbar" und "Solang die Butz noch hält" begeistern die "Räuber" im Kurhaus.

Mit Hits wie "Wunderbar" und "Solang die Butz noch hält" begeistern die "Räuber" im Kurhaus.

Foto: Frank Homann

"Das hat mich sehr bewegt. Das war Musik in meinen Ohren", sagte Müntnich. Aber auch den Liedern der Kölner Kultband konnte er eine Menge abgewinnen. "Sie sind humorvoll und tiefgründig. Das ist echt kölscher Humor, der es in sich hat."

Ganz ernst war es den "Räubern" mit einer Spende. Die Zuneigung zum Kloster ist für sie eben kein Lippenbekenntnis, sondern sie stifteten 1000 Euro. Diese Summe kommt mit in den Topf der "Freunde der Benediktinerabtei Maria Laach", die zum zehnten Mal die Renovierungsarbeiten der Abtei mit einem Konzert in Bad Honnef unterstützten.

Der Initiator, Staatssekretär a.D. Manfred Speck, konnte erneut seinen frisch berufenen Kuratoriumskollegen, GA-Chefredakteur Andreas Tyrock, als Schirmherrn gewinnen. Für diese Bereitschaft dankte der Abt den beiden sehr herzlich.

"Wir haben in den vergangenen neun Jahren von den Freunden der Abtei ganz massive Unterstützung erfahren." Aktuell geht es um die Bibliothek, deren Bücherzahl von 60 000 auf 250 000 gestiegen ist. "Ein altes Stallgebäude wird deshalb zum Bibliotheksmagazin ausgebaut", informierte der Abt die rund 160 Besucher. "Mit Ihrer Karte helfen Sie dem Kloster, sind mit ihm verbunden", lobte er das Publikum. Auch der Erste Polizeihauptkommissar Bernd Kluth war darunter. "Als Kölner Junge höre ich diese Musik sehr gern."

Auch ihren neuen Song "Zesamme stonn" hatte die Band auf Lager. Karl-Heinz Brand: "Der passt wie die Faust aufs Auge zu den Worten von Abt Müntenich. Wir sollten uns alle mehr um die Probleme der Nachbarn kümmern und ein bisschen enger zusammenrücken." Bei "Räuber"-Hits wie "Wunderbar" und "Solang die Butz noch hält" klatschten und schunkelten die Konzertbesucher mit, und bei einigen Rocktiteln am Schluss gerieten sie ganz aus dem Häuschen.

Aber auch die Kombination von Beethovens "Freude schöner Götterfunken" mit Rock 'n' Roll kam bestens an. Draußen baten dann viele Damen noch um Autogramme. Und Karl-Heinz Brand kündigte seinen Besuch in Maria Laach an, "wenn wir die leckere Erbsensuppe bekommen, die ich in meiner Kindheit dort gegessen habe".

Der Abt gab bereits seine Zusage. Der gut aufgelegte "Räuber"-Hauptmann wollte nicht ausschließen, dort auch Musik zu machen. "Eine Quetsch oder eine Mandoline oder Ukulele haben wir immer im Auto." Und Manfred Speck freute sich, mit der "Räuber"-Spende insgesamt 2000 Euro überweisen zu können.

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