Preisträgerkonzert im Bonner Schumannhaus

Junges Atos-Trio begeistert durch beseeltes Musizieren

Bonn. Clara Schumann hat ihr g-Moll-Trio op. 17 im Jahre 1846 ihrem Robert als Geschenk zum sechsten Hochzeitstag überreicht, und nicht zu Unrecht gilt diese Komposition als ihre bedeutendste.

Beim 7. und letzten Hauskonzert der Saison im Schumannhaus stand dieses Werk im Zentrum des Programms.

Interpretiert wurde es im Rahmen eines Preisträgerkonzerts des Deutschen Musikwettberbs vom Atos-Trio mit Annette von Hehn (Violine), Stefan Heinemeyer (Violoncello) und Thomas Hoppe (Klavier). Die Musiker zeichneten Clara Schumanns Trio sehr schön und ausdrucksvoll nach.

Überhaupt wirkte die Klangbalance untereinander fast stets sehr schön gewährleistet, lediglich im Programm eröffnenden Mozart-Trios, E-Dur KV 542 von 1788, gab es ab und an ein paar kleinere Schärfen bei der Violine zu konstatieren. Ansonsten war, nicht zuletzt beim Klavier, der feinsinnige, differenzierte Mozart-Ton sehr ansprechend getroffen.

Nach der Pause wurde es zunächst modern mit dem 1990 entstandenen Four movements for Piano Trio des in Shanghai 1955 geborenen, in den USA lebenden und wirkenden Pianisten und Komponisten Bright Sheng.

Wie in all seinen Werken verbindet Sheng auch hier Techniken des späten 20. Jahrhunderts mit chinesischer Volksmusik (hier tibetischer) oder Musikstilen der legendären Seidenstraße. Es war ausgesprochen reizvoll, wie sich die Streicher gleichsam in fernöstlich klingende Instrumente verwandelten.

Beim c-Moll-Trio op. 101 von Johannes Brahms packten die Musiker im Allegro energico kraftvoll zu. Das fast ein wenig geisterhaft dahinhuschende Presto non assai war ebenso genau getroffen wie das beglückend melodiöse Andante grazioso.

Beim Finale gingen die Interpreten dann noch einmal - und vollends - aus sich heraus. Als Dank für den begeisterten Beifall gab`s noch einmal Brahms.

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