Im Telekom Forum Pink Martini reißt das Publikum von den Stühlen

BONN · "Wenn ihr zu dem kommenden Song tanzen wollt, würde uns das sehr gefallen", sagt Storm Large irgendwann. Kein Problem: Wenn Pink Martini loslegt, hält es ohnehin kaum mehr jemanden auf den Sitzen.

 Storm Large animierte das Publikum zum Tanzen.

Storm Large animierte das Publikum zum Tanzen.

Foto: Kölsch

Die Band hat am Abschlussabend des Beethovenfests mit ihrem Konzert im gut besuchten Telekom Forum von Anfang an einen herausragenden Kontrapunkt zum klassischen Finale in der Beethovenhalle gesetzt. Über Kultur- und Genregrenzen hinaus sorgen die zwölf Musiker aus Portland für Stimmung, kreuzen etwa kubanische mit japanischer Musik ("Mayonaka no Bossa Nova"), singen in Anlehnung an eine Werbekampagne ein Lied der Hoffnung für eine amerikanische Tomate ("Hang on little tomato"), bringen gar ein paar deutsche Zeilen ein ("ich dich liebe").

Storm Large begeistert mit ihrer herrlich vollen Stimme, die auch im Duett mit dem Percussionisten Timothy Nishimoto hervorragend zur Geltung kommt, während die Band mit ihrem präzisen Spiel überzeugt, allen voran Posaunist Robert Taylor und Trompeter Gavin Bondy. Das Konzert ist schon jetzt großartig.

Und dann kommt "The Flying Squirrel", dieses an "Sing Sing Sing" erinnernde Stück mit den treibenden Tomtom-Rhythmen, die Gene Krupa nicht hätte besser machen können, mit starken Posaunen-, Gitarren- und Bass-Soli. Schon nach den ersten Takten steht der gesamte Saal. Und das nicht nur, um Storm Large einen Gefallen zu tun. Die Sitzreihen sind zu eng, aber am Rand ist ja Platz, da kann man tanzen, jubeln, feiern.

Die Menge tobt, die Stimmung hat mal grade eben Wolke Sieben übersprungen und ist auf der Acht gelandet. Und da bleibt sie auch.

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