Pianisten-Familie Hoteev im Beethoven-Haus

Virtuose Hommage

Bonn. Sie gehören fast schon zur Bonner Theatergemeinde: die aus Sankt Petersburg stammende Pianisten-Familie Hoteev aus Vater Andrej, Mutter Olga und 14-jährigem Sohn Andrüscha.

Ihr diesjähriges Konzert im Beethoven-Haus war mit Werken von Liszt und Tschaikowsky als "Hommage an Robert Schumann", dem vor 200 Jahren in Zwickau geborenen und 1856 in Endenich verstorbenen Romantiker, gedacht.

Liszts, Schumann gewidmete h-Moll-Sonate von 1853 will auf dem Klavier die Klangfarbenvielfalt eines ganzes Orchesters nachzeichnen. Dieses Experiment umzusetzen hat sich Andrej Hoteev verschrieben mit einer Interpretation, die emotionale Ausbrüche nicht sentimental ausufern lässt, sondern der Erregtheit des dreigeteilten Werks einen rettenden Rest rationaler Kontrolle bewahrt.

Weiteres Highlight waren Szenen aus Tschaikowskys "Dornröschen" in einer seinem Schüler Rachmaninov angetragenen vierhändigen Klavier-Bearbeitung, die bislang als verschollen galt.

Deren Wiederentdeckung durch Hoteev setzten ausschnittweise Andrej und Olga Hoteeva eindrucksvoll in Szene, in dem sie die effektvollen Momente eher etwas zurückgenommen darboten.

Sprössling Andrüscha war unter anderem mit souverän gespielten Ausschnitten aus Schumanns "Kinderszenen" zu hören.

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