Pianist Klaus Sticken spielt im Beethoven-Haus

Im nahezu ausverkauften Kammermusiksaal steht Solo-Abend im Zeichen von "Felix"

Bonn. Pianist Klaus Sticken, der neben reger internationaler Konzerttätigkeit eine Klavierklasse an der Berliner Hochschule "Hanns Eisler" leitet, bestritt einen weiteren Solo-Abend im nahezu ausverkauften Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses in der Reihe "Klaviersommer 2009: Für Felix".

"Für Robert" wäre an diesem Abend vielleicht passender gewesen, standen doch Schumanns "Davidsbündlertänze" op. 6 im Zentrum. Wie schwer die sangliche Leichtigkeit selbst für erfahrene Konzertpianisten in Mozarts Klaviersonaten zu gestalten ist, zeigte sich anfangs in der C-Dur Sonate KV 330.

Die Spannung in der Wiederholung der Exposition des ersten Satzes wollte sich nicht so recht einstellen, umso grandioser geriet der entrückte As-Dur Mittelteil im zweiten Satz mit den bebenden Repetitionen in der linken Hand.

Überhaupt ging es nur noch grandios weiter: Den Kampf der Davidsbündler gegen alles Unpoetische und Rückwärtsgewandte gab Sticken in allen Schattierungen, die die komplexen Tänze erfordern, leidenschaftlich wieder. Den Anweisungen Schumanns - "etwas hahnbüchen" oder "mit äußerst starker Empfindung" - folgte er präzise und erntete dafür vor der Pause schon Jubel.

Mendelssohns Präludium und Fuge e-Moll op. 35,1 reißt im Feuersturm des Allegro vom ersten Ton ohne Atempause mit und bereitet in schönstem Kontrast auf das "Andante espressivo" vor. Schuberts "Wanderer-Fantasie" C-Dur schließlich bot Sticken alle Möglichkeit zur virtuosen Entfaltung. Als Zugabe schenkte er dem angetanen Publikum den "Juli" aus Fanny Hensels Klavierzyklus "Das Jahr".

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