Peter Brings: "Wir haben dabei richtig Spaß"

SIEGBURG · Die Wechselbäder zwischen Erfolg und Misserfolg kennt auch die Kölschrock-Gruppe Brings. In der "Weihnachtsshow" nach dem Drehbuch von Comedian Marc Metzger greifen die Musiker die "gemischten Gefühle" im Musikgeschäft mit Humor auf und sorgen für Boulevardtheater-Spaß à la Millowitsch.

An diesem Wochenende gastieren sie in der Rhein-Sieg-Halle. Vor dem Auftritt sprachen die Brüder Stephan und Peter Brings mit unserer Redaktion.

Sie haben acht Auftritte in den Sartory Sälen und nun noch drei in der Rhein-Sieg-Halle. Macht die Schauspielerei mehr Spaß als die Musik?

Peter Brings: Wir sind keine Schauspieler. Die Idee einer Weihnachtsshow mit Theater und Musik ist vor elf Jahren entstanden und allmählich gewachsen. Erst improvisiert, in einem Club in Köln-Nippes. Die Songs wurden mit Akustik-Gitarre gespielt und wir haben drauf los gespielt und uns gemeinsam mit dem Publikum heftig betrunken.

Allmählich wurde das ganze professioneller, immer mehr Freunde und Publikum kamen dazu, dann sogar ein eigenes Drehbuch und richtige Bühnendeko. Marc Metzger spielt mit und hat das Stück auch geschrieben. Das Ganze ist trotzdem von uns eher gut gemeint als gut gespielt. Wir alle haben dabei einfach nur richtig Spaß auf der Bühne.

Ist das nun Karneval oder Weihnachten?

Stephan Brings: Jeder kennt Marc Metzger aus dem Karneval. Im Stück spielt er auch zwei Rollen, die echt komisch sind, aber die Handlung spielt in der Weihnachtszeit in einem Einkaufszentrum.

Also werden auch Weihnachtslieder gespielt?

Peter Brings: Ja, wir spielen "Stille Nacht" und "Leise rieselt der Schnee" als Gospel-Rock-Nummern, aber auch ganz viele eigene Songs. Mit denen kämpfen wir als kurzfristig eingesprungene Ersatzband für Jürgen Drews ums Überleben in einer überkitschten Einkaufshalle eines Kaufhauses.

Kommt Jürgen Drews auch?

Stephan Brings: Bei einem unserer Auftritte wird er vielleicht dabei sein. Wir haben aber für unser Stück mit ihm einige Videos gedreht, die wir einspielen. Das war eine tolle Zusammenarbeit mit ihm.

Gibt es alte Bekannte auf der Bühne?

Peter Brings: Ja, Ilja Engel ist wieder als Oma dabei. Marc Metzger ist der Ätzeengel Kabänes und auch ein Elfenchef und unser Posaunist Schnucki Theissing-Tegeler spielt den cholerischen Kaufhauschef.

Hat die Weihnachtsshow auch eine Botschaft?

Peter Brings: Ja, die gibt es tatsächlich. Im letzten Jahr war es "Familie", diesmal ist es die Aussage unseres letzten Songs "Du bist nicht allein". Und der will das Publikum in die Pflicht nehmen, gerade in der Weihnachtszeit auf den anderen zu achten und sich mehr umeinander zu kümmern.

Der Song stammt doch von Ihrem letzten Album?

Stephan Brings: Den habe ich vor zwei Jahren für meinen Sohn geschrieben. Er hat eine ganz persönliche Geschichte. Aber er kann auch allgemein gelten. Die Botschaft ist die gleiche.

Nicht allein waren Sie ja auch bei Ihrem Jubiläumsauftritt zum 20-jährigen Band-Bestehen im RheinEnergieStadion...

Peter Brings: Das waren 50.000 Fans im Juli. Das Größte, was wir bis jetzt erlebt haben. Was da auf der Bühne passiert, kann man erst nach dem Auftritt umsetzen.

Bedeuten danach "kleinere" Säle wie die Rhein-Sieg-Halle mit 1400 Sitzplätzen einen Rückschritt?

Stephan Brings: Nein, das gehört bei uns zum Tagesgeschehen. Wir singen auch noch vor 500 Mann im Zelt. Die Nähe zum Publikum ist dann natürlich immer mehr gegeben.

Die Weihnachtsshow mit Brings in der Rhein-Sieg-Halle am Freitag und Samstag sind ausverkauft, für Sonntag, 11.Dezember, gibt es noch einige Karten für 21,80 bis 41,80 Euro im GA-Ticketshop.

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