Musikalische Dialoge Nur wenige Zuschauer beim Jazz-Konzert im Kloster

BORNHEIM · Handverlesen war das Publikum, das den Klängen von Tango, Jazz und neu arrangierter Musik im Kloster Bornheim lauschte. Philipp Matthias Kaufmann (Cello) und Frank Beilstein (Akkordeon) spielten neue Arrangements bekannter Standards sowie Eigenkompositionen. Besonders die Ouvertüre des Dschungelbuchs und der Tango "Adiós nonino" des Argentiniers Astor Piazzola begeisterten die Zuhörer.

"In dem Ambiente spielt es sich wunderbar", bemerkte Cellist Kaufmann in Anspielung auf den kapellenartigen Charakter der Kleinkunstbühne. Die neogotischen Fenster im Hintergrund, die Säulen im Vordergrund, aber auch die Akkustik des Raumes - die Bonner Musiker genossen ihren Auftritt auf der Kleinkunstbühne.

Getragene Melodien wechselten sich mit temporeichen Stücken ab. Mal gab das Akkordeon den Rhythmus vor, mal das Cello, mal ertönten die Instrumente in voller Lautstärke, mal verschwanden Cello und Akkordeon in der Stille. "Mit den musikalischen Dialogen wollten wir auch die Eigenarten unserer Instrumente zeigen", erklärte Kaufmann. Seit drei Jahren treten die Bonner Künstler zusammen auf. Ihre unterschiedliche musikalische Herkunft ist an ihrem Musikmix zu erkennen. So klingen immer wieder rockige und auch klassische Töne an. Für die Zuhörer war es ein interessanter, vielfältiger Abend.

Unverständlich fand Kaufmann denn auch, dass so wenig Kulturinteressierte solche Angebote wahrnehmen. Enttäuscht zeigten sich Theaterleiter Gerhard Fehn und Cécile Kott. "Es kommen einfach zu wenig. Normalerweise bräuchten wir 20 bis 30 Zuschauer im Schnitt. Ich weiß nicht, wie lange wir das noch so durchhalten werden."

Auch wenn der Theaterverein im Kloster Bornheim fast 100 Mitglieder zählt - zu den Aufführungen kommen, so Fehn, der die Kleinkunstbühne im September 2012 ins Leben rief, doch nur wenige. "Es ist schade, dass das Interesse nicht groß ist."

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