Haus der Springmaus Nico Semsrott und Till Reiners brachten Anleitung zum Kapitalistsein mit

BONN · "Warum beschweren wir uns permanent über die oberen Zehntausend?", fragt Till Reiners. "Wieso versuchen wir nicht, alle einfach dazuzugehören?"

Eine Anleitung zum Kapitalistsein brachten die Kabarettisten und Poetry Slamer Nico Semsrott und Till Reiners mit ihrem Programm "Wachstumsbremse Mensch" auf die Bühne der Springmaus. Till Reiners spielt den reichen Konzernerben. Nico Semsrott den Praktikanten im einjährigen, unbezahlten Schnupperpraktikum in dessen Glückskeksfabrik "Luck Back".

Das Duo ergänzt sich perfekt. Mit den zwei stereotypen Rollen sorgen sie für intelligenten Witz, der das Publikum mitreißt. In zehn Punkten erklären der Unternehmenschef und der Praktikant den Kapitalismus aus entgegengesetzten Positionen. Die beiden beginnen ein Spiel mit dem man Kapitalismus lernen soll. Von jeder verkauften Karte des Abends floss ein Euro in dieses Spiel.

Reiners übergibt Semsrott 140 Euro. "Dieses Geld kannst du jetzt in mehreren Runden klug anlegen und noch Gewinn machen", erklärt Reiners seinem Praktikanten. Dieser will die Regeln des Kapitalismusspiels jedoch nicht verstehen.

"Du kannst entweder in das neue Handy iGelb investieren, das unter menschenverachtenden Bedingungen hergestellt wird oder in das FairPhone, das genauso viel kostet, aber weniger Gewinn abwirft, weil die Arbeiter fair bezahlt werden", erklärt Reiners die erste Runde. Semsrott entscheidet sich prompt für das FairPhone und verliert damit die ersten fünf Euro.

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