Neues Projekt von Heinz Ratz im Pantheon

Es gibt zweierlei, was Heinz Ratz nicht mag. Erstens als Liedermacher bezeichnet zu werden - wo er selbst doch den Punk-Rock pflegt. Und zweitens, Augen und Ohren vor der Not der Mitmenschen zu verschließen. Weshalb er sich bevorzugt in den kalten Monaten des Jahres aufs Fahrrad schwingt, unterwegs auf einer Mission.

Bonn. Es gibt zweierlei, was Heinz Ratz nicht mag. Erstens als Liedermacher bezeichnet zu werden - wo er selbst doch den Punk-Rock pflegt. Und zweitens, Augen und Ohren vor der Not der Mitmenschen zu verschließen. Weshalb er sich bevorzugt in den kalten Monaten des Jahres aufs Fahrrad schwingt, unterwegs auf einer Mission.

"Die Tour der tausend Brücken" heißt das neue Projekt des Musikers, der jetzt mit seiner Gruppe Strom & Wasser und unterstützt von "Local Hero" Götz Widmann Station im Bonner Pantheon gemacht hat. Ein Konzert von insgesamt rund 70, die ihn über 7 000 Kilometer quer durchs Land führen.

Wenn Ratz vom Rad steigt und vors Mikrofon tritt, dann um vom Recht auf schlechte Laune zu singen oder auch das "Lied von der schlafenden Armut". Alles mit Tempo und vor allem mit spürbarer Selbstironie. Er kann aber auch ernst und dabei sehr direkt herangehen, um sein vorwiegend junges Publikum für die oft miserablen Lebensumstände und die Diskriminierung von Flüchtlingen mitten in Deutschland zu sensibilisieren.

Die Musik, möchte man meinen, sei da eher Nebensache. Weit gefehlt, wenn Ratz richtig loslegt und Reinhard Mey mit Kraftwerk mischt. Ob er das darf? Er macht es eben einfach. Und das macht Spaß.

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