Neue Musik aus Polen im Kölner DLF-Sendesaal

In Zusammenarbeit mit dem "Warschauer Herbst" gegründeten "Deutsch-Polnischen Ensemblewerkstatt", präsentierte das EWCM unter dem Motto "Nowa Generacja" aktuelle Musik aus Polen, der Ukraine und Slowenien.

Köln. Smolensk ist "nicht Katyn", hat Piotr Buras, Publizist bei der polnischen Tageszeitung "Gazeta Wyborcza", mit Blick auf den Opfer-Mythos in Polen in der Sonntagsausgabe des Berliner "Tagesspiegel" klargestellt - aller Ironie des Schicksals zum Trotz.

Und so hatte man sich beim Deutschlandfunk in Köln entschlossen, das vom "European Workshop for Contemporary Music" (EWCM) geplante Abschlusskonzert des 11. europäischen Werkstattfestivals "Forum neuer Musik" mit seinem Polen-Schwerpunkts doch nicht abzusagen.

Das EWCM, hervorgegangen aus der 2003 vom Deutschen Musikrat in Zusammenarbeit mit dem "Warschauer Herbst" gegründeten "Deutsch-Polnischen Ensemblewerkstatt", präsentierte dabei unter dem Motto "Nowa Generacja" aktuelle Musik aus Polen, der Ukraine und Slowenien:

Auftragsarbeiten von Sender und Deutschem Musikrat von Aleksandra Gryka ("Interialcell"), Bohdana Frolyak ("Why Should I, Like a Tim'rous Bird, to Distant Mountains Fly?"), Joanna Wony ("Return"), Larisa Vrhunc ("Swamp Forest") und Lubava Sydorenko ("Metabola") in deutscher Erst-, sowie von Tomas Prasqual ("YMORH") in Uraufführung.

Wiewohl das eine oder andere Personal-Idiom durchaus deutlich wurde, ging es in allen Beiträgen hauptsächlich um die Gestaltung von oft auch als geräuschhaft empfundene Klangfarben, wobei keinerlei Elektronik im Spiel war.

So trat das Saxophon (Solist: Sascha Armbruster) bei Wozny unter anderem mit Verschlusslauten in Erscheinung oder das Akkordeon bei Sidorenko mit der ganzen Faust auf den Knöpfen.

Rüdiger Bohn konnte sich auf die Konzentrationsfähigkeit seiner Musiker bei rhythmischen wie melodischen Divergenzen ebenso verlassen wie seine, das Ensemble gleichfalls dirigierenden Kolleginnen Cecilia Castagneto und Kaling Khouw.

Nachzuhören ist das Programm beim Deutschlandfunk in der Reihe "Musikforum" am 15. Juni 2010 ab 21.05 Uhr.

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