Mozarts Requiem in der Remigiuskirche

Beethoven Bonnensis im Kammermusiksaal - Das Tecchler Trio in der Redoute Bad Godesberg - Gitarren-Abend mit Hugo Geller - Felix Wahl spielt im Leoninum

Mozarts Requiem in der Remigiuskirche
Foto: Müller

Redoute. Auf Einladung des Internationalen Clubs La Redoute gastierte das junge Tecchler Trio in der Redoute. Benjamin Engeli, Klavier, Esther Hoppe, Violine, und Maximilian Hornung, Violoncello, spielen mit einer großartigen Hingabe und Professionalität.

Auch ihr Konzert in der Redoute, dass sie mit dem Trio Es-Dur (KV 548) von Wolfgang Amadeus Mozart eröffneten, bestach durch jugendlichen Schwung und musikalische Reife, etwa im einleitende Allegro, das vom ersten Takt an von unbändiger Spielfreude geprägt war.

Johannes Brahms H-Dur Trio, das das Tecchler Trio in der 1889 entstandenen Zweitfassung spielte, war von Hochspannung geprägt, insbesondere die subtil abgefederten Pizzicato-Passagen des Scherzos und dessen verhangener Schluss waren hier Glanzlichter.

Mit perlender Leichtigkeit und einem feinen Gespür für die impressionistisch eingefärbte Klanglichkeit spielte man Maurice Ravels a-Moll Trio. Die grandiose Wucht dieser Musik kam in der ungestümen und spannungsreichen Interpretation des Tecchler Trios dabei ebenso zum Ausdruck wie feinsinnige Details.

Remigiuskirche. Obwohl schon fast am Ende des Mozartjahres, gelang es dem Kammerchor Röttgen noch einmal, die Remigiuskirche mit Liebhabern des Mozart-Requiems zu füllen.

Mit einem stimmungsvoll weichen Klang eröffnete der Chor im Zusammenschluss mit dem Bonner Vokalensemble "Kontrapunkt" den Abend mit Mozarts "Ave verum", gefolgt vom Adagio und der Fuge für Streichorchester c-Moll KV 546 mit dem Kammerorchester Röttgen und Friedrich-Bernhard Hausmann am Dirigentenpult.

Beim Hauptwerk haben die Sopranistin Elisabeth Kaiser Evelyn Krahe (Alt), Thomas Iwe (Tenor) und Christopher Adams (Bass) unter der Leitung von Marc Mönig den Ensembles solistisch zur Seite gestanden.

Neben den einfühlsam vorgetragenen Solistenquartetten wie dem "Tuba mirum" trat am meisten der Chor hervor, der mit exakt differenzierender Dynamik, präziser Artikulation und klaren Einsätzen beim durchgehend zügigen Tempo das ihm ein wenig unterlegene Instrumentalensemble übertraf.

Beethoven-Haus. "Nachklänge" des vergangenen Beethoven-Festes gab's in einem Sonderkonzert, veranstaltet vom Verein "Bürger für Beethoven", auf dessen Initiative hin sich das Schulprojekt "Beethoven Bonnensis" um Nachwuchsförderung seitens des Publikums wie der Ausführenden bemüht.

Wie erfolgreich solches Unterfangen inzwischen ist, belegte die Veranstaltung der "Bürger" im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses auf eindrucksvolle Weise.

Neben den musikalischen Darbietungen stand auch eine Reihe von Präsentationen kunstübergreifenden Charakters auf dem Programm, wie beispielsweise eine kabarettistische Talkrunde mit illustren Gästen, die Dia-Dokumentation einer seinerzeit witzig arrangierten historischen Modenschau (Helmholtz-Gymnasium) oder von der Musik Beethovens inspirierte und mit ihr korrespondierende Arbeiten aus dem Kunstunterricht (Aloisiuskolleg).

Herausragend unter den musikalischen Beiträgen waren vor allem Schumanns kleines Stück für Violoncello und Klavier op. 70 (Adagio und Allegro) in einer ausdrucksstarken Interpretation durch Mario Riemer und Min-Sung Lee, das fulminant geratene Allegro aus Beethovens Cello-Sonate F-Dur mit Kilian Fröhlich und Banyamin Nuss.

Ebenso das nicht minder charaktervoll gestaltete Allegro vivace e con brio von Beethovens erstem Klaviertrio aus op. 70 mit Clara Plößner, Violine, David Klepper, Violoncello, und Gabriel Denhoff, Klavier, oder abschließend ein wunderbar dicht musiziertes Allegro moderato aus Schuberts Es-Dur-Klaviertrio op. 100 mit Elena Kapitza, Violone, Hanno Bölting, Violoncello, und einem fantastischen Felix Wahl, Klavier.

Kulturzentrum Hardtberg. Das Ende einer kleinen Ära kam ganz ohne großes Pathos daher. Das 87. Meisterkonzert Klassische Gitarre war das letzte der Reihe im Kulturzentrum Hardtberg. Künftig werden sich Meistergitarristen aus aller Welt im Auditorium des Kunstmuseums ein Stelldichein geben.

Und während der künstlerische Leiter der Konzertreihe, Thomas Offermann, die Vorteile der neuen Spielstätte pries, kam doch ein wenig Wehmut auf angesichts von 14 erlebnisreichen Jahren und meisterlichen Konzerten in einer intimen Atmosphäre, seitdem die Reihe 1992 im Kulturzentrum Hardtberg etabliert worden war.

Mit Hugo Geller reihte sich ein weiterer meisterlicher Künstler in die Liste der Interpreten der Meisterkonzerte. Der in Argentinien geborene und in Spanien lebende Gitarrist erwies sich als ebenso authentischer wie exzellenter Interpret von zeitgenössischen Kompositionen vom südamerikanischen Kontinent.

Virtuos, zugleich mit unbändiger Leidenschaft versehen, ließ er eine Musik erklingen, deren sentimental folkloristische Anklänge ebenso unüberhörbar waren wie ihre moderne urbane Kraft. Besonders eindrucksvoll gelang diese Verbindung Geller mit seiner Interpretation der Gitarrensonate op. 47 von Alberto Ginastera.

Leoninum. Seit zehn Jahren erst spielt der 20-jährige Bonner Pianist Felix Wahl Klavier. Er trat im Leoninum mit einem anspruchsvollen Programm auf. Schon mit Schuberts erstem der vier Impromptus op. 90 bewies der junge Künstler sein Können: schlicht, kantabel und dabei durchaus sehr bedacht artikuliert.

Leider wählte er in den schnelleren Stücken überzogene Tempi, so dass er einige Passagen etwas verhuschte. Mozarts eher selten zur Aufführung gebrachtes a-Moll-Rondo erklang in ausgewogener Klarheit und Innigkeit.

Die 32 Variationen in c-Moll über ein eigenes Thema bieten geradezu ein Arsenal Beethovenscher Klaviertechnik in konzentriertester Form. Ein Anspruch, dem Wahl sehr wohl gerecht wurde.

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