Mozart mit "Bella Voce"

Anja Harteros stellt beim Bonner Bouvier ihre erste Solo-CD vor

Mozart mit "Bella Voce"
Foto: Fischer

Bonn. "Auf der Bühne ist es irgendwie eigentlich schöner" (als im Aufnahme-Studio), bekennt eine recht entspannt wirkende Anja Harteros anlässlich der Vorstellung ihrer ersten Solo-CD mit dem label-verordneten Titel "Bella Voce" mit Mozart-Arien nebst einem kleinen Ausflug zu Haydn.

Den Fragen Ferdinand Kösters sollte Harteros bei Bouvier eigentlich Rede und Antwort stehen, der Vorsitzende der Opernfreunde Bonn war jedoch so glänzend vorbereitet und von seinem äußerst sympathischen Gegenüber offensichtlich derart enthusiasmiert, dass er die Vita Anja Harteros' fast ohne deren eigenes Zutun abarbeitete.

Die junge, im oberbergischen Bergneustadt geborene Sopranistin, die 1998 für kurze Zeit am Bonner Haus engagiert war, hat sich inzwischen längst zu einer Weltkarriere aufgemacht und hierbei - neben München - so wichtige Schauplätze wie die Wiener Staatsoper, die Mailänder Scala oder die New Yorker Met bereits erobert.

Dabei ist sich die Schülerin von Liselotte Hammes der Möglichkeiten ihrer Stimme durchaus bewusst: Ihr ursprünglich lyrisch ausgeprägtes, Mozart-geschultes Organ hat inzwischen auf ganz natürliche Art und Weise dramatische Farben hinzu gewonnen, so dass man auf die geplante vorsichtige Repertoire-Erweiterung ins dramatische Fach recht gespannt sein darf.

Dass sich die Künstlerin zudem verantwortungsbewusst auf selten mehr als 40 Abende pro Jahr beschränkt, lässt Befürchtungen eines allzu raschen Verschleißes nicht aufkommen.

Einen Vorgeschmack gibt die unlängst erschienene Live-"Traviata" aus München unter Zubin Metha, deren Violetta die aktuelle Konkurrenz durch "eingebürgerte Österreicherinnen" (Kösters) nicht zu scheuen braucht. Auf "Bella Voce" (RCA) wird Anja Harteros unter Pinchas Steinberg von den Wiener Symphonikern begleitet.

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