Mit Gusto: Collegium musicum in Universitätsaula

Ungewöhnliche Programmzusammenstellung - Anstehende Konzertreise nach Nahost

Bonn. Eine ungewöhnliche Programmzusammenstellung, Teil der demnächst anstehenden Konzertreise nach Nahost, präsentierte das große Orchester des Collegium musicum unter Walter L. Mik zum Semester-Ende in der Aula der Universität. Am Beginn stand Mozarts ursprünglich als D-Dur-Flötenkonzert konzipierte KV 314- Nummer in der C-Dur-Oboenfassung.

Die junge Oboen-Solistin Marie Becker bezauberte mit bildschönem, bukolisch-feinem Ton und geschmeidigem Bewegungsspiel. Walter Mik ließ das Orchester dabei fast etwas zu zurückhaltend begleiten, manches blieb da ein wenig blass und auch nicht immer ganz exakt in den Streichern. Charme und auch Munterkeit zeigte vornehmlich das heiter-musikantische Rondo-Allegretto. Seinen wirklich großen Auftritt hatte das nun um reichlich Schlagwerk und Blech nebst Klavier und Harfe erweiterte Orchester dann bei der "Gayaneh-Suite" Nr. 2 des armenisch-(sowjetischen) Komponisten Aram Khatchaturian (1903-1978).

Die markanten und ostinatoreichen, vehement vorwärtstreibenden Tanzrhythmen aus der armenischen Volksmusik und der reizvolle melodische und harmonische Zuschnitt dieser Ballett-Szenen kamen prächtig lebens- und temperamentvoll heraus. Die Crew der Schlagzeuger, aber auch die verschiedenen Blech- und Holzbläser lieferten präzise und prägnante Leistungen ab. Hier beeindruckte auch ein hochmotorischer und engagierter Dirigierstil Walter Miks, mit sichtlichem Gusto am fulminanten Geschehen.

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