Erster Tag des Rock-Festivals Mendig kann Rock am Ring

Mendig · Die deutsche Punkband Donots hat heute gegen 14 Uhr bei hochsommerlichen Temperaturen und vor beeindruckender Kulisse die erste Ausgabe von Rock am Ring in Mendig eröffnet. Und wie: Mit Verstärkung von den Sportfreunden Stiller und den Toten Hosen an den dann drei Schlagzeugen auf der Bühne, ging es gleich standesgemäß los.

Einstand nach Maß: Die deutsche Punkband Donots hat am Freitagum 14 Uhr bei hochsommerlichen Temperaturen und vor beeindruckender Kulisse die erste Ausgabe von Rock am Ring in Mendig eröffnet. Und wie: Mit Verstärkung von den Sportfreunden Stiller und den Toten Hosen an den dann drei Schlagzeugen auf der Bühne, ging es gleich standesgemäß los. Schon beim zweiten Song "Wake The Dogs" sprang fast das komplette Publikum. Es war schnell klar: Mendig kann Rock am Ring. Die Sympathieträger aus Ibbenbüren legten die Latte gleich mal sehr hoch für die nachfolgenden Bands.

Es ist die erste Ausgabe des Festivals, das gerade 30-jähriges Bestehen feiert, die nicht am Nürburgring stattfindet. Vor den Donots ist Veranstalter Marek Lieberberg höchstpersönlich auf die Bühne getreten, um ein paar Worte an seine "Gemeinde" zu richten. Kernbotschaft: "Wir sind froh, dass wir hier eine neue Heimat gefunden haben, auch wenn es mit ein paar Schwierigkeiten verbunden war." Mendigs Bürgermeister Hans Peter Ammel steht sichtlich stolz neben Lieberberg und beweist, dass er das Rock-'n'-Roll-Vokabular draufhat: "Rock on!", schreit er der Masse entgegen. Wenig später sagte Lieberberg dem GA exklusiv, dass er den Nürburgring nicht vermisse: "Der Ring ist hier."

Was gleich auffällt in Mendig: Das Areal des Flugplatzes ist in Bezug auf das weitläufige Festivalgelände, also den Bereich, in dem die Bühnen stehen, deutlich kompakter organisiert als auf dem Ring in den Jahrzehnten zuvor. Während die Bühnen sich dort Hunderte Meter entfernt voneinander gegenüberstanden und die Fans bei den Headlinern vor der Hauptbühne optisch einen langen Schlauch bildeten, ist in Mendig das Gegenteil der Fall. Hier geht alles eher in die Breite, die beiden großen Bühnen stehen etwa auf einer Höhe und haben die gleiche Spielrichtung - was den Sound absolut nicht beeinflusst. Überlagerungen gibt es glücklicherweise nicht.

Die meisten Fans sind schon - gemäß Tradition bei Rock am Ring - vor Festivalbeginn am Mittwoch und Donnerstag angereist. Das hat zunächst zu etwas Unmut geführt, weil die Veranstalter offenbar die Campingflächen etwas zu klein bemessen hatten - Tausende standen so mit Zelt auf dem Platz, hatten aber keinen Raum, dieses aufzubauen. Ein Landwirt stellte dann aber kurzfristig weitere Fläche zur Verfügung. "Das haben wir in einer Nacht-und-Nebel-Aktion gelöst", sagte Lieberberg dem GA.

Am Nachmittag heizten unter anderem die Punk-Veteranen von Bad Religion dem Publikum gewohnt abgeklärt (noch mehr) ein. Am Abend wurde es auf den beiden großen Bühnen dann sehr deutschsprachig: Während die Broilers ihren Pathos-Rock zelebrierten, performten Tocotronic ihren fein ziselierten Intellektuellen-Rock vergleichsweise hart. Die Toten Hosen, normalerweise am Ring Dauerabonnent für den Sonntagabend, berauschten sich und die Fans dann mit ihrer Mischung aus Gröl- und radiotauglichem Pop-Rock, während auf der zweiten Bühne der Kontrast nicht hätte größer sein können. Nach Schmuse-Popper Clueso betrat Schock-Rocker Marilyn Manson die Bühne, um diese dann Electro-Papst Fritz Kalkbrenner zu überlassen. Der schickte um drei Uhr auch die letzten ins (Disco-)Zelt.

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