Meditation bei Kerzenschein

Adventmusik mit dem Cellisten Georg Börger in der Bonner Schlosskirche

Bonn. Adventsmusik bei Kerzenschein hat Tradition. Und auch, wer dies für abgegriffen hält, kann sich dem auratischen Charakter und dem Zauber des Ereignisses kaum entziehen. In der abgedunkelten Schlosskirche, in der nur der als Podium dienende Altarraum schwach beleuchtet wurde, spielte Georg Börgers ein Programm mit Kompositionen aus der Frühzeit des solistischen Cellospiels. Mit Recht nennt er dies eine "Inszenierung", eine in sich geschlossene, symmetrische Vortragsfolge ohne Pause und intermittierenden Applaus, welche die Basis für edles meditatives Verhalten vermittelte.

Den Rahmen bildeten zwei Suiten (Nr.2, d-Moll, BWV 1008 und Nr. 3, C-Dur, BWV 1009) von Bach, in warmherziger, gleichsam fließender Intonation dargeboten, dennoch sehr virtuos, rhythmisch pointiert und farbenfreudig differenziert. In der Mitte stand eine Fantasie (Nr. 1, Es-Dur) von Telemann und als Intermezzi dienten zwei Ricercari des Bologneser Cello-Virtuosen Domenico Gabrielli.

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