"Elbow" im Kölner E-Werk Magische Momente

KÖLN · Die englische Band Elbow gibt ein vom Publikum gefeiertes Konzert im Kölner E-Werk.

 Ein Mann wie ein Bär: Elbow-Sänger Guy Garvey im Kölner Konzert.

Ein Mann wie ein Bär: Elbow-Sänger Guy Garvey im Kölner Konzert.

Foto: Thomas Brill

Guy Garvey, Sänger der englischen Gruppe Elbow, ähnelt ein wenig Kenneth Branagh, dem Shakespeare-Spezialisten der englischen Bühnenwelt. Und tatsächlich kommen in dem Sänger aus Manchester auch shakespearehafte Züge zum Vorschein: Gegensätzliches wie einerseits eine gewisse Grobschlächtigkeit, andererseits eine sensible Emotionalität und Verletzlichkeit, die er in filigraner Präzision stimmlich, bisweilen in höheren Tönen, umsetzt.

Mit "Charge" eröffnet Elbow, die sich mit zwei Streicherinnen verstärkt haben, das nahezu zweistündige Konzert, und von Beginn an verzaubert Garvey gleichsam die gut 1000 Fans, die zum Konzert im Rahmen der c/o pop ins Kölner E-Werk gekommen sind.

"The Bones Of You" verstärkt die Magie des musikalischen Geschichtenerzählers, der dieser jedoch selbst nicht so ganz zu trauen scheint. Immer wieder fordert er das Publikum auf, die Arme hochzuhalten, rhythmisch zu klatschen oder zu winken, fragwürdige Rituale, die ansonsten eher in seichten Pop-Shows zu beobachten sind.

Doch Garvey braucht offenbar diese Art der Anerkennung durch die Fans, als schöpfe er aus ihr Kraft für den nächsten musikalischen Seelen-Striptease. Klangliche Unterstützung hingegen erfährt er durch die exzellente Band mit Craig Potter (Keyboards), Mark Potter (Gitarre), Pete Turner (Bass) und Richard Jupp (Schlagzeug).

"One Day Like This" zum Finale haftet nichts von der Schnulzigkeit des Hosen-Hits "An Tagen wie diesen" an, sondern drückt das authentische Gefühl von Musikern aus , die dieses Konzert als etwas Besonderes empfinden. Und das war es sicherlich, vielleicht sogar eines der besten in Köln in diesem Jahr. Frenetischer Jubel der Fans.

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