"Lesefluss" auf dem Rheinschiff Lyrik baut Brücken

BONN · Vor der malerischen Kulisse des Bonner Rheinufers unter den letzten Strahlen der Abendsonne fanden sich Literaten aus drei Ländern auf dem Schiff "Filia Rheni" ein, um im Rahmen des Projekts "Lesefluss Rhein 2012" aus ihren Werken vorzutragen.

Die Kooperation des Literaturhauses Bonn mit der Kunststiftung NRW und weiteren Partnern führte Lyrikerinnen und Lyriker aus Deutschland, Polen und den Niederlanden zusammen, die abwechselnd in ihrer Muttersprache Gedichte verlasen und dem Publikum damit, neben dem literarischen Genuss, ein wenig internationales "Flair" boten.

Die Beiträge der ausländischen Gäste wurden dabei zusätzlich von deren Übersetzern auf Deutsch rezitiert, was, in Kombination mit der angeschlossenen Diskussionsrunde, einen interessanten Eindruck von der diffizilen Aufgabe der Übersetzer vermittelte, deren Arbeit an diesem Abend eine besondere Würdigung erfuhr.

Im Rahmen des mit der Dauer der Fahrt vorbeiziehenden, seinerseits fast kunstvollen Ausblicks rückte aber, neben der Zusammenarbeit von Autoren und Übersetzern, unterschwellig etwas anderes in den Mittelpunkt: das Potenzial der Literatur zur interkulturellen Verständigung.

Angesichts der Tatsache, dass wohl kaum eine Kunstform so tiefe Einblicke in das Innenleben des Urhebers gewährt wie gerade die Lyrik, zeigte sich in den Vorträgen der anwesenden Vertreter auf der Filia Rheni, dass sie mancherorts Brücken bauen kann, wo der normale Sprachgebrauch an seine Grenzen stößt. Auch dafür gebührt nicht zuletzt der Dank den Übersetzern.

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