Kirchenkonzert Luxemburger Orchester im Bonner Münster

BONN · Musikalischen Hochgenuss versprach das Programmheft des Konzertes im Bonner Münster. Zuviel versprochen war das indes nicht: Das Orchestre de Chambre du Luxembourg gastierte in dem romanischen Kirchenraum und zeigte sich als überaus qualitätsvoller Klangkörper.

Das Programm war trotz des sakralen Raums indes eher weltlich: Joseph Haydns Sinfonie Nr. 88, ein Konzertsatz für Violine und Orchester von Ludwig van Beethoven und - als eine echte Rarität - die Kantate zur Krönung Leopolds II. zum Kaiser, die Beethoven 1790 geschrieben hatte. Eine Verbindung zum Münster ließ sich insofern herstellen, als dass auch an dieser Stätte zwei Könige gekrönt worden sind.

Musikalisch bewegte sich das Konzert auf insgesamt außerordentlich hohen Niveau. Das Luxemburger Kammerorchester, das hier und beim Beethoven-Konzertsatz von Nicolas Brochot geleitet wurde, spielte die Haydn-Sinfonie adrett und blitzsauber aber doch so umsichtig und gesetzt, dass in der gegenüber einem Konzertsaal deutlich halligeren Akustik des Münsters alles schön transparent blieb. Selbst eine enorme Steigerung im Largo oder die tänzerische Urwüchsigkeit des Menuetts kamen so überzeugend zur Geltung.

Solist in Beethovens Konzertsatz (WoO 5) war Philippe Villafranca, der nicht nur mit einer formidablen Technik beeindruckte, sondern auch mit viel Brio und sensibel dosiertem Melos spielte. Bei der Krönungskantate für Leopold II. übernahm Münsterkantor Markus Karas die Leitung über den Münster-Chor, den Chorus Cantate Domino und den Frauenchor BonnSonata.

Alle Ensembles fügten sich in den Orchesterklang ein, und auch die Solisten Mariette Lenz (Sopran), Dirk Schmitz (Tenor) und Paul Majerus (Bass) trugen ihren Anteil zu einer rundum gelungenen Ensembleleistung bei.

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