Theatergruppe Westum Lustspiel von Carl Slotboom zum 30-jährigen Bestehen

WESTUM · Eine leer stehende Villa, zwei Safeknacker mit unterschiedlichem Ausbildungsniveau, der Besuch eines einstigen Studienfreundes des abwesenden Hausherren samt Familie: Dies ist der Stoff für eine rasante Verwechslungskomödie. "Friede, Freude? Pustekuchen" heißt das Lustspiel in drei Akten von Carl Slotboom, das die Westumer Theatergruppe auf die Bühnenbretter im Saal Herges bringt.

 Eine Szene aus der Westumer Theaterprobe mit (von links): Roland Jannik, Hubert Decker, Sandra Schlagwein und Dirk Hansen.

Eine Szene aus der Westumer Theaterprobe mit (von links): Roland Jannik, Hubert Decker, Sandra Schlagwein und Dirk Hansen.

Foto: Martin Gausmann

Die Theaterfreunde können in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiern und bringen die 31. Produktion in ununterbrochener Reihenfolge heraus. Premiere wird am Samstag, 2. November um 20 Uhr gefeiert.

Die Safeknacker von heute haben es auch nicht mehr einfach. Dennoch gelingt es dem routinierten Schränker Gerd Daun (gespielt von Hans-Hubert Decker) samt seinem naiv-nörgelnden "Azubi" John Berger (Dirk Hansen) sich Zugang zur leer stehenden Villa von Dr. Fred Linnenkamp zu verschaffen. "Alles, was glänzt, geht mit", sprechen die beiden Einbrecher noch ihr Elster-Prinzip ab. Gerd Daun macht sich dann auch routiniert mit Stethoskop zum Abhorchen der Safekombination daran, an die erhoffte Kohle zu kommen. Doch dann trifft den Ganoven fast der Schlag. Und zwar in Form eines alten Studienfreundes abwesenden Dr. Linnenkamp.

Heiner vom Steinbruch (Roland Janik) ist samt Ehefrau Adelheid (Gabi Bockshecker) und Töchterchen Christine (Rebecca Röttgen) aus Australien zu einer Stippvisite vorbeigekommen. Zwar merkt der unverhoffte Besuch noch in Richtung des vermeintlichen Jugendfreunds an, "Mensch, hast Du Dich aber verändert", aber das Stethoskop reicht in diesem Fall als Ärzteausweis. Diesen schönen Gag setzten die Westumer Theaterleute meisterhaft.

Der Chefeinbrecher hat nun ein fulminantes Problem. In der Identität des Dr. Linnenkamp fehlt natürlich die Erinnerung an eine gemeinsame Vergangenheit und natürlich auch die Familie, die der Besuch aus Australien zu sehen wünscht. Einziger Vorteil: Man hat sich 25 Jahre nicht gesehen. Eine absurde Kette von urkomischen Situationen nimmt ihren Lauf, die den Chefschränker zunehmend in Nöte bringt.

Der entschließt sich aber gute Miene zum bösen Spiel zu machen, da er stets Angst davor hat, dass der unverhoffte Besuch die Polizei verständigen könnte. Also verschafft er sich eine Familie. Komplize John Berg mutiert zum Sohnemann und die eilends herbei telefonierte "Freundin" Maria Baumgard (Sandra Schlagwein) wird zur Ehefrau befördert. Immerhin bringt die Dame Schauspieltalent mit, war einst ein gefeierter Star. Selbstironisch werden da Auftritte bei der Theatergruppe in Westum als Referenz angeführt.

Das Auftauchen von Herrn Groß (Johannes Brohl), der als pensionierter Spaziergänger ein wachsames Auge auf das Linnenkampche Anwesen hat und seiner Frau (Irmgard Kohzer) machen die Situation nicht einfacher. Und mit Inga Overhoff (Ulrike Schneider), einem früher Schwarm des echten Dr. Linnenkamp droht die Geschichte dann endgültig zu explodieren. Dialoge und Handlung sprühen vor Situationskomik, die die Westumer Theaterleute sauber auf die Bühnenbretter bringen.Wie sich die vollkommen verworrene Handlung weiterentwickelt und auflöst, wird natürlich nicht verraten.

"Friede, Freude? Pustekuchen!" wird in Westum an folgenden Terminen aufgeführt. Am Samstag, 2. November, gibt es um 15 Uhr die Generalprobe und die Kindervorstellung. Um 20 folgt dann die Premiere. Weitere Vorstellungen gibt es am Sonntag, 3. November, um 17 Uhr, am Freitag, 8. November, um 20 Uhr, am Samstag, 9. November, um 20 Uhr und am Sonntag, 10. November, um 17 Uhr. Theaterkarten sind in Westum eine ganz harte Währung. Restbestände gib es im Vorverkauf im Gemeindehaus noch am Mittwoch, 30. Oktober, von 18 Uhr bis 19 Uhr.

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