Ende einer Poker-Partie Louwrens Langevoort bleibt bis 2020 Kölner Philharmoniechef

Köln · Die Irritationen sind ausgeräumt. Bei der Vorstellung der neuen Saison hatte Louwrens Langevoort Mitte Mai davor gewarnt, "die Philharmonie auszutrocknen". Indirekt drohte der Intendant mit seinem Weggang und vergrätzte dabei den anwesenden Oberbürgermeister und KölnMusik-Aufsichtsratschef Jürgen Roters .

Letzterer (Jahrgang 1949) schrieb die Wortwahl des Intendanten (1957) nun dessen "jugendlichem Temperament" zu. Und er konnte am Mittwochvormittag das ebenso aktuelle wie einstimmige Aufsichtsratsvotum verkünden. Demnach wird der eigentlich Ende Juli 2015 auslaufende Vertrag des Niederländers bis zum 31. Juli 2020 verlängert.

Der OB hatte die Verhandlungen geführt und "alles darangesetzt, diese international ausgewiesene Persönlichkeit zu halten". Was kein Selbstläufer war. Roters: "In intensiven Gesprächen sind unterschiedliche Positionen besprochen worden, mit dem einvernehmlichen Ergebnis, dass sich der neue Vertrag von Louwrens Langevoort in das Gehaltsgefüge der anderen Leiter von Kulturinstitutionen einfügt."

Diese Skala hätte Langevoort nach Informationen dieser Zeitung gern mit einem erklecklichen Aufschlag gesprengt, der ihn (inklusive Altersversorgung) in die Liga hochdotierter Manager städtischer Tochterunternehmen befördert hätte. "Das ist wie bei Tarifverhandlungen", erklärte Roters gelassen, "die eine Seite erhebt eine Forderung, auf die die andere reagiert". Dazu Langevoort: "Ich spiele nie Roulette oder Poker, aber manchmal muss man es eben machen." Wobei er sein Blatt offenbar gelinde überreizt hat. Allerdings ging es dem Musikmanager ja auch um wirtschaftliche Stabilität für sein Haus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Die Stunde der Sieger
Abschluss Deutscher Musikwettbewerb in Bonn Die Stunde der Sieger
Zum Thema
Aus dem Ressort