Linzer erzählen von sich und ihrer Stadt

"rhein menschlich gesehen" ist neue Visitenkarte im Rathaus-Foyer in Linz - Alexander Jokisch hat Porträts von gestandenen Handwerkern und Persönlichkeiten verarbeitet

Linzer erzählen von sich und ihrer Stadt
Foto: Homann

Linz. Er ist künstlerischer Schöpfer der Arenakapelle auf Schalke, arbeitet die Geschichte des dänischen Königshauses mit Kachelbildern auf und macht nun auch in Linz von sich reden: Alexander Jokisch.

"rhein menschlich gesehen" heißt die Ausstellung, mit der der Künstler auf die Geschichte der Bunten Stadt und vor allem auf die Menschen aufmerksam machen will, die heute in ihr leben.

Stadtbürgermeister Adi Buchwald eröffnete die Austellung im Beisein des Asbacher Kachelkünstlers im neu gestalteten Foyer des historischen Linzer Rathauses. "Kommen Sie nach vorne" bat Adi Buchwald die Gäste der Ausstellungseröffnung. Das frisch renovierte und ganz in weiß gehaltene Foyer bot kaum Platz für den großen Andrang, der Buchwald und die Künstlerfamilie umgab.

75 Motive geben die Kacheln her, die in den Vitrinen rechts und links an den Foyerwänden zu sehen sind. So manch ein Besucher konnte sich auf den kleinen keramischen Bildern entdecken. Porträts von Linzer Handwerkern und Persönlichkeiten wie Uhrmachermeister Günter Wirth und Dachdecker "Pause Pitter" hat Alexander Jokisch in den vergangenen zwei Jahren angefertigt.

Um diese Bilder herum arrangierte er die Kacheln, die die Stadtgeschichte von der Gründung bis zum Rheinsteig zeigen. "Wichtig war mir bei dem Projekt, Menschen des Handwerks vorzustellen, die mit der Stadt eng verwachsen sind", erklärte der Linzer Atelierbesitzer bei der Eröffnung.

"Wenn ich früher schon Josef Bauer hinter seinem Ladenfenster sitzen saß, wusste ich: Ich bin in Linz." Alexander Jokisch fotografierte nicht nur den Schuhmachermeister, sondern auch Küchenmeister Rainer Söller, Apotheker Georg Banning und Buchhändlerin Renate Kill-Guthor, um sie anschließend auf Flammersfelder Kacheln ganz filigran zu malen.

"Die bläulichen Kacheln wie zum Beispiel beim Drachenfels-Motiv kommen dagegen aus Delft und werden auch dort nach dem Bemalen wiederholt gebrannt", erzählte Alexander Jokisch von seinen regelmäßigen Fahrten in die Hochburg der niederländischen Kachelkunst, wo er sein Handwerk auch verfeinern konnte.

Doch wie kam er überhaupt darauf, sich der Kachelkunst zu widmen? "Die Idee kam während der Pläne für die Ausgestaltung der Arenakapelle auf", erklärte der Künstler: "Im Gegensatz zu Papier verändern Kacheln nicht ihre Struktur und bleiben auf lange Sicht erhalten."

Die Porträtierten schauen dem Betrachter stets geradewegs in die Augen; so als wollten sie sogleich damit beginnen, Geschichten von ihrer Heimatstadt und dem Rheinland zu erzählen. "Das Rheinland lebt von seinen Menschen. Man kann im Grunde nicht genug Geschichten von seinen Einwohnern hören", meinte der Künstler. Als Rheinländer liebe er die Region und sei stolz darauf, die Geschichte der mittelalterlichen Stadt Linz auf seine Weise darstellen zu dürfen.

Mit Unterstützung der Stiftung "Sparkasse Linz am Rhein" und der ortsansässigen Stadtentwicklungs- und Touristikgesellschaft hatte die Stadt Linz den über die Region hinaus bekannten Künstler zur Durchführung der Dauerausstellung in die eigenen Räume eingeladen.

Wie Adi Buchwald lobte auch Touristikmanager Thomas Herschbach das Schaffen Jokischs: "Kunst aus dem Atelier heraus zu bringen ist Alexander Jokisch wieder einmal gelungen. Die Dauerausstellung ist eine Visitenkarte und zugleich Qualitätsmerkmal unseres Ortes, weil sie unter anderem die Geschichte der Bunten Stadt verarbeitet hat."

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