Letzte Werke zum Dies acedemicus

BONN · Um "letzte Dinge" in Sachen Sinfonik ging es beim Konzert des Akademischen Orchesters der Bonner Alma mater zum Dies academicus: Sergei Prokofjews cis-Moll-Sinfonie aus dem Jahre 1951 wie Franz Schuberts "Große C-Dur-Sinfonie" von 1828 sind beider Komponisten jeweils letzte Werke jenes Genres.

Ein anspruchsvolles Programm mithin, das der aus Thüringen stammende Dirigent Karsten Huschke mit den "Ehemaligen" des Studentenorchesters des Bonner Collegium musicum erarbeitet hatte.

Das Ergebnis konnte sich durchaus hören lassen. Huschke hatte bei beiden Werken auf differenzierenden Ausdruck gesetzt, und so konnten die ordentlich vorbereiteten Gruppen des Orchesters gut strukturiert die komplexen Texturen dicht und damit weitgehend stimmig realisieren - einschließlich überwiegend klangschön gestalteter solistischer Akzente.

Dass die Apparate von Huschke nicht immer zu synchroner Deckung gebracht wurden, schmälerte den Genuss dabei kaum. Prokofjews op. 131 klingt hier wie ein Abgesang auf eine überkommene Romantik, wiewohl noch nicht mit solch konsequent doppelbödigen ironischen Bezügen wie nachfolgend bei Schostakowitsch.

Auch Schuberts "Große" wird dynamisch weitgespannt angelegt. Zwar betont Huschke durchaus das heroische Moment, opfert es aber nie dem rein Effekthaften. Die Begeisterung des Publikums indes reichte nicht für die geplante Zugabe.

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