Im Metropol Lesung mit Amelie Fried und Peter Probst im Metropol

Bonn · Ihre Hochzeitsfeier war ein kompletter Reinfall: Lokalität, Servicepersonal und Essen entpuppten sich als lausig. Amelie Fried und Peter Probst gingen recht offensiv mit dem Malheur um und machten eine Tradition daraus, wie sie im Metropol-Kuppelsaal erzählten.

Seitdem gehen die Eheleute an jedem ihrer Hochzeitstage "schlecht essen" - in Burger-Filialen, Schnellrestaurants, Frittenbuden und 1-2-3-Woks. In ihrem neuen gemeinsamen Buch befassen sich die Fernsehmoderatorin und der Drehbuchautor, die beide auch mit fiktionalen Stoffen hervorgetreten sind, mit dem Phänomen Ehe. Seit 23 Jahren sind Fried und Probst verheiratet.

"Ich hätte niemals gedacht, dass ich es mal so lange mit einem Mann aushalten könnte", plaudert die hübsche Medienfrau auf der Lesebühne, die mit ihrem sportiv-silberhaarigen Gatten einem Katalog für Luxuskreuzfahrten entsprungen zu sein scheint. "Oder dass ein Mann es mit mir so lange aushalten könnte. Ich galt als kompliziert."

Was Probst kurz darauf widerlegt: "Amelie war extrem unkompliziert." Oder doch eher bestätigt, wenn er gleich im Anschluss zu Protokoll gibt: "In den ersten drei Monaten haben wir uns zehn Mal getrennt."

In dem Buch finden sich neben vielen persönlichen Ehe-Anekdoten und Erinnerungen an voreheliche amouröse Erlebnisse auch Interviews, die das Autorenduo mit Prominenten und Paartherapeuten geführt hat. Amelie Fried steuert ein kluges, glasklares Plädoyer für den Ehevertrag und berufstätige Mütter bei. Und ihr Mann konkludiert: "Uns hat das Buch einen neuen Schub gegeben für die nächsten Jahre, und das kam gerade zum rechten Zeitpunkt, wo beide Kinder aus dem Haus sind." Ist eben so: Schreiben verbindet.

Amelie Fried und Peter Probst: Verliebt, verlobt ... verrückt? Heyne, 240 S., 16,99 Euro.

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