Konzert im Gloria Lena Meyer-Landrut verabschiedet sich emotional in Köln

Köln · Sängerin Lena beendet im Kölner Gloria das erste Kapitel ihrer Gesangskarriere. Wohin die weitere Reise geht, ist ungewiss.

 Lena im Gloria in Köln: Abschließen und etwas Neues anfangen, dafür ist die gegenwärtige Club-Tournee gedacht.

Lena im Gloria in Köln: Abschließen und etwas Neues anfangen, dafür ist die gegenwärtige Club-Tournee gedacht.

Foto: Thomas Brill

Sieben Jahre ist es schon her, dass eine 18-Jährige aus Hannover für Deutschland den Sieg beim Eurovision Song Contest geholt hat. Lena Meyer-Landrut wurde mit „Satellite“ und dank ihrer quirligen, frechen Art über Nacht zum Star – hatte aber irgendwie dadurch den Höhepunkt ihrer Karriere bereits erreicht. Dass sie mit dieser Punktlandung nie so richtig abschließen konnte, davon zeugte nun der Titel ihrer Club-Tournee, die Lena ins ausverkaufte Gloria-Theater in Köln führte.

„End of Chapter One“ lautete dieser. Revue wolle sie passieren lassen, erklärte die mittlerweile 26-Jährige mit Kloß im Hals und Tränen in den Augen nach dem zweiten Lied – „Satellite“. Abschließen und etwas Neues anfangen, dafür sei diese Tour gedacht gewesen. Für so viel Ehrlichkeit gab es einen besonders warmen Applaus.

Selbstfindung nach vier Alben

Man kann Lena sicherlich vieles vorwerfen, aber auf die faule Haut hat sie sich niemals gelegt. Vier Alben, diverse musikalische Kollaborationen, Jobs als Jurorin bei „The Voice Kids“ und „Unser Song“ – um nur einige ihrer Projekte zu nennen. Und man nimmt es ihr ab, wenn sie davon spricht, sich als Musikerin selbst finden zu wollen. „Das zweite Album war alles das zweite Mal“, wendete sie sich in Köln ans Publikum. „Das zweite Mal die gleiche Person sein, weil alle das so erwarteten. Aber das war ich ja nicht. Wo soll die Reise hingehen?“

Wo die Reise hingehen soll, weiß aber auch nach dem dritten und vierten Album niemand so richtig – wohl auch Lena selbst nicht. Ein neues Album und die bereits gebuchte Tour für 2018 hatte sie vor wenigen Wochen über den Haufen geworfen. Und wenn der neue Song „Addict“ tatsächlich, wie Lena im Gloria beteuerte, das einzige gute Lied ist, das sie in ihrem verflixten siebten Jahr geschrieben hat, kann man ihr nur gratulieren, vorerst die Reißleine gezogen zu haben.

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