Reinhard Brand wählt "Kunst als Lebensweg" Lebensfroh und expressiv

Bad Godesberg · Das erste, was dem Besucher ins Auge fällt, sind die kräftigen Farben in den Bildern von Reinhard H.W. Brand, die seit Freitag im Haus an der Redoute zu sehen sind.

 Expressiv: Reinhard H.W. Brand und seine Kunst.

Expressiv: Reinhard H.W. Brand und seine Kunst.

Foto: Ronald Friese

Dies bemerkte auch Laudator Gerhard Charles Rump, Privatdozent für Kunstwissenschaft an der TU Berlin, im Rahmen seiner Einführung in das Werk des gebürtigen Bochumers, der seit 30 Jahren in Bad Godesberg lebt. "Zu seiner zupackenden Malweise kommt seine Vorliebe für eine sich bemerkbar machende, kräftige, leuchtende, starke Farbigkeit."

So erinnern einige Bilder der Ausstellung mit dem Titel "Kunst als Lebensweg - Retrospektive 1966 - 2016" stark an die Pop Art eines Andy Warhol. "Ich male figurativ und starkfarben, abstrakt, aber auch konkret, wie beispielsweise meine Porträts zeigen", bemerkte Brand, der früher als Direktor bei der Deutschen Beamtenversicherung arbeitete.

"Dank Altersteilzeit konnte ich mich in den vergangenen zehn Jahren ganz der Kunst widmen, die, neben der Mathematik, mein Leben bis heute prägt", meinte Brand, der sich selbst als "Arbeiterkind" bezeichnet.

Der Titel der Ausstellung bedeutet auch, dass Brand auf 50 Jahre als Maler zurückblicken kann, in denen er praktisch alle Gattungen für sich entdeckt hat "und uns neu definiert und wieder zur Verfügung gestellt hat", meinte Rump. "Der Brand'sche Kolorismus lässt keine Traurigkeit aufkommen.

Die Bilder setzen darauf, lebensfroh zu wirken. Diese Übung ist gelungen: Keine Tristesse, eher Matisse, keine Depression, eher Expression", so Rump. Brand sieht sich selbst auch als Schüler des bedeutenden, kürzlich verstorbenen Bildhauers Friedrich Gräsel.

Eine wichtige Werkgruppe bezieht sich auf Gräsels Röhrenplastiken. "Reinhard Brand nimmt die Gräselchen Vorlagen als Anlass, in ihnen durch Naherücken und wechselnde Ansichten eine weitere, gewollt nicht mehr dem Regelmaß gehorchende ästhetische Dimension zu verleihen", meinte Rump.

Die Werke sind im Haus an der Redoute, Kurfürstenallee 1a, bis Sonntag, 19. Februar, mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr zu sehen.

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