Theater im Kloster Lebendig, komisch, drastisch - Carsten Höfer begeistert das Publikum

BORNHEIM · Als "Frauenversteher" gab sich der Kabarettist Carsten Höfer bei seinem Auftritt im Juni. Nun legte er nach - mit dem zweiten Teil seiner Trilogie, der "Tagesabschlussgefährte" heißt. Der Titel spielt auf ein Erlebnis Höfers in einer Dortmunder Diskothek an.

 Carsten Höfer bringt die Gäste im Theater im Kloster in Bornheim zum Lachen.

Carsten Höfer bringt die Gäste im Theater im Kloster in Bornheim zum Lachen.

Foto: Wolfgang Henry

Dort kann man um 23 Uhr abends symbolisch heiraten und sich am frühen Morgen wieder scheiden lassen. Lebensgefährten werden hier durch Tagesabschlussgefährten ersetzt. Gedacht war das Kabarett für alle, "die entweder in einer Beziehung leben oder Single sind". Etwa siebzig Bornheimer fühlten sich angesprochen und füllten den Saal im Theater im Kloster. Sie kamen aus dem Lachen nicht heraus.

Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sind Höfers Thema. Zum Beispiel beim Thema Kleidung. Es fängt bereits beim Einkaufsbummel an, aus dem so manche Frau ein "Bummel-Hopping" von Laden zu Laden mache. Die Männer latschen nach Höfers Erfahrung hinterher "wie Lasten-Mulis". Als "Sekundärbummeln" bezeichnet es Höfer, wenn die Frau nicht für sich selbst, sondern für ihren Partner auf Shopping-Tour geht.

Bereitet sich ein Paar sich auf eine Abendeinladung vor, werden unterschiedliche Talente sichtbar. Denn: "Frauen können Farben unterscheiden." Dagegen könnten sich nur zehn Prozent der deutschen Männer selbstständig so anziehen, dass sie sogar ganz gut aussehen.

Höfer möchte aber nicht nur typische Konflikte darstellen. Er verspricht "Kabarett mit Mehrwert", das leicht umsetzbare Lösungsstrategien bietet. Und so empfiehlt er Paaren, die gemeinsam ausgehen, eine Kooperation. Die Frau solle ihrem Partner vor dem Umziehen angemessene Kleidung herauslegen, die er dann nur noch anziehen muss.

Ein erfolgreiches Rezept für langjährige Ehen, wie Höfer bei seinen eigenen Eltern beobachtet hat. In der Pause bekommen die Zuschauerinnen eine ganz spezielle Aufgabe: Sie sollen beurteilen, welche Männer im Publikum ihre Kleidung eigenständig ausgewählt haben.

Im Publikum erkannte sich wohl so mancher in Höfers Schilderungen wieder. Gestik und Mimik des aus dem Fernsehen bekannten Kabarettisten waren ausdrucksstark, die Pointen gut gesetzt. Pseudowissenschaftliche Begrifflichkeiten sorgten für Heiterkeit. Lebendig und komisch, bisweilen drastisch waren Höfers Beschreibungen des alltäglichen Wahnsinns im Leben von Paaren. Und so werden viele der Zuschauer auch den Termin für den nächsten Auftritt Höfers im März schon in ihren Kalendern vorgemerkt haben.

Info: Am Freitag, 7. März, 20 Uhr ist der letzte Teil der Trilogie unter dem Titel "Secondhand Mann" im Theater im Kloster zu sehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Daniel Johannes Mayr dirigiert das Beethoven
Neue Musik zwischen Wohnwagen
Beethoven Orchester im BaseCampNeue Musik zwischen Wohnwagen
Zum Thema
Aus dem Ressort