Ensemble Egschiglen im Landesmuseum Bonn Kurzwellen-Gezwitscher und Gurgelakrobatik

Bonn · Mutig wie Dschingis Khan waren die kleinen Zuhörer im vollbesetzten Theatersaal des Rheinischen Landesmuseums allemal, denn die "musikalisch-tänzerische Reise" zu Steppen, Bergen und Seen der Mongolei, zu der das Ensemble Egschiglen in seiner Matinee mit "Liedern von fliegenden Pferden" eingeladen hatte, bot akustisch zunächst einmal Ungewohntes.

Ungewohntes eniger durch das verwendete Instrumentarium (neben einem Hackbrett ein Trio aus traditionellen Pferdekopfgeigen), als vielmehr durch den sehr speziellen Obertongesang ("Khöömii").

Während dieser bisweilen wie Kurzwellen-Gezwitscher anmutet, war im Tiefsttonbereich fast jedes einzelne Hertz zu hören. Solch extreme Gurgelakrobatik dient der Nachahmung von Naturlauten, denn die Natur in der Mongolei ist beseelt und muss durch Musik und Tanz bisweilen rituell besänftigt werden. Eine gelungene Ergänzung zur noch bis 29. April in der Colmant-Straße gezeigten "Steppenkrieger"-Ausstellung über die mongolischen Reiternomaden.

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