"Lauras Stern" Kurzweiliges Kindermusical als Gastspiel in der Bonner Oper

BONN · Tommy ist knatschig: Warum hat Laura einen eigenen funkelnden Himmelskörper und er nicht? Er, der doch so dringend einen treuen neuen Freund braucht, seit sein Beschütz-mich-Hund spurlos verschwunden ist. Also bauen er und seine Schwester in dem Kindermusical "Lauras Stern", das zu Gast in der Bonner Oper war, kurzerhand eine Rakete und düsen ins Weltall, um Abhilfe zu schaffen.

 Bunte Reise ins Märchenland: Szene aus "Lauras Stern".

Bunte Reise ins Märchenland: Szene aus "Lauras Stern".

Foto: Thilo Beu

Doch ganz so einfach ist die Reise nicht: Ein schwarzes Loch ist im Weg, auch eine Bruchlandung kommt den Geschwistern dazwischen. Aber mit Neugier und Zuversicht gelangen die beiden natürlich ans ersehnte Ziel.

Hinter "Lauras Stern" steckt eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte. Seit Autor Klaus Baumgart die Buchreihe Mitte der 90er Jahre erfand, hat sie einen Siegeszug durch deutsche und internationale Kinderzimmer angetreten, ist in 25 Sprachen übersetzt worden, war Basis für eine Zeichentrickserie und inzwischen vier Kinofilme.

Der Schritt zur Bühnenshow lag da nahe. Die Veranstaltungsagentur Meistersinger Konzerte hat sie in Zusammenarbeit mit Baumgart und dem Komponisten Niclas Ramdohr erarbeitet und dabei offenbar großen Wert auf eine ansprechende und zugleich effektvolle Optik gelegt.

Immer wieder zucken die Lichtkegel, während Tänzer in fantasievollen Kostümen über die Bühne huschen: Sterne, verlorene Dinge, freundliche Tentakelmonster und besserwisserische Wurmlinge, denen Laura und Tommy auf ihrer von Sternen- und Vorstellungskraft angetriebenen Reise begegnen. In einigen Szenen setzen die Darsteller auch auf Akrobatik - was aber nicht immer so gut zu erkennen ist. So jongliert

etwa der "Ballonmeister" im Inneren einer Gummiblase, im blauen Scheinwerferlicht ist davon aber zumindest im hinteren Bereich der Oper nicht allzu viel zu sehen. Immerhin tritt dieses kleine Manko nur zwei- oder dreimal in der erfreulich abwechslungsreichen Performance auf.

Auch die Musik zeigt sich vielseitig: Tommys erster Auftritt trägt leichte Hip-Hop-Züge, später werden per Playback neben dem üblichen Musical-Pop auch Reggae-Nummern und ein fetzig-funkiger Swing der angeblich alles wissenden Wurmlinge eingespielt. Insgesamt präsentiert sich "Lauras Stern" auch kurzweilig und unterhaltsam, genau richtig für die kindliche Zielgruppe.

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