Science Busters im Pantheon Kuriositätenkabinett mit Sprengstoff und Delikatessen

Bonn · Es knallt, es zischt, zu sehen ist nischt? Doch: Gischt. Der Schweizer Kracher im Wassereimer erweist sich als recht hydrophob und zielgerichtet. Das Experiment auf der Pantheon-Bühne verdeutlicht die außerordentlichen Fähigkeiten des Pistolenkrebses, laut Moderator Martin Puntigam ein "ballistischer Slow-Food-Spezialist".

Willkommen im Kuriositätenkabinett der Science Busters aus Wien, deren neues Programm "Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln" ein Hochgenuss aus dem Genre Wissenschaftskabarett ist: eine physikalische Odyssee durch das Tierreich.

Puntigam, gewandet in ein Beinkleid aus Ballonseide sowie grelle ärmellose Stretch-Oberteile, gibt den kräftig selbstironischen "Eyecatcher" und "Master of Ceremonies", wie er es selbst formuliert. Der Politkabarettist fungiert als wortmächtiger Anwalt der physikalisch Minderbemittelten, und das ist ebenso notwendig wie unterhaltsam, wenn seinen beiden Mitstreitern im Eifer des Gefechts die Gäule durchgehen.

Der emeritierte Astrophysiker Heinz Oberhummer ist mit seiner entfesselten Gestik und der hohen, sich häufig überschlagenden Stimme ein herrlicher Vertreter des Archetyps "Mad Scientist", also des verrückten Wissenschaftlers, während der Experimentalphysiker Werner Gruber im Wortsinn ein Schwergewicht seines Faches ist, mit einer ausgeprägten Schwäche für Delikatessen der traditionellen österreichischen Küche und Sprengstoff.

Was sich ganz am Ende offenbart, wenn Gruber die Geheimwaffe des Bombardierkäfers in einem weiteren Experiment demonstriert. Ein Drei-Komponenten-Sprengstoff, rasch angemischt auf dem kleinen Schreibtisch, ein paar Tropfen Glycerin draufgeträufelt, dann raucht es und dann ... zack-bumm! Eine imposante Detonation auf der kleinen Bühne. Oberhummer ist gleichzeitig zum Silberfrosch mutiert. Noch so ein erstaunliches Tier. Aber das ist eine andere Geschichte.

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