"Vier sind das Volk" im Alten Wasserwerk Krieg und Frieden in 20 Sekunden

"Politiker sind wie Glühbirnen - sie sind jederzeit austauschbar", sagt Wigald Boning, seines Zeichens Moderator und sozusagen Sitzungspräsident der Impro-Politcomedyshow "Vier sind das Volk", die vom ZDF jetzt wieder im Alten Wasserwerk in Bonn, dem ehemaligen Deutschen Bundestag, aufgezeichnet wurde.

Die "Groko" (Große Koalition) bilden Susanne Pätzold und Bernhard Hoëcker, und die Klopo (Kleine Opposition) besteht diesmal aus Kai-Magnus Sting und Philipp Simon. Im alten Hohen Haus startet ein neuer Höhenflug der Impro-Comedy.

Sting zum Beispiel kommentiert ein Foto von Elizabeth II. und ihrem Gatten Prinz Philip, die beide klobige schwarze Sonnenbrillen tragen, spontan wie folgt: "Zwei sympathische Engländer auf dem Weg zur nächsten Sonnenfinsternis - oder ins Kino. ?Fifty Shades of Grey' in 3-D."

Simon muss danach den Tolstoi-Roman "Krieg und Frieden" in 20 Sekunden zusammenfassen, was auch erst einmal gemeistert werden muss - und wird. Wie die beiden "Oppositionspolitiker" dann mit dem Begriff "Stahlanker" eine verbale Stuntshow abziehen, ist großes Kino. Das allerdings noch übertroffen wird von Susanne Pätzold.

Auf ihre Kamikaze-Massage für Hoëcker folgt nahtlos ein kämpferisches Arbeiterlied, welches die Kölner Schauspielerin simultan erfindet und singt: Willkommen in der Champions League der Improvisationskunst.

Konsequenter Bonus: In der Rubrik "Der unerbittliche Untersuchungsausschuss", bei dem der Befragte weder mit "Ja" noch mit "Nein" antworten darf, legt Pätzold den Kollegen Simon gleich mit der ersten Frage aufs Kreuz. Derzeit ist "Vier sind das Volk" das originellste und witzigste Format des Genres.

Sendetermin von "Vier sind das Volk" ist am heutigen Freitag, 23 Uhr, im ZDF-Programm zu sehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort