Komödiantische Bühnenabende im Woki

Einmal im Monat, jeweils am zweiten Mittwoch, lockt nun auch das Woki Kabarett- und Comedyfans an. "Shöw mit Ö" heißt das Programm, mit dem der Bonner Schauspieler und Comedian Özgür Cebe als Gastgeber brilliert.

 Shöw mit Ö: Bei der Premiere der neuen Comedy-Reihe im Woki am Bertha-von-Suttner-Platz gibt Vera Deckers alles. Dem Publikum gefiel's.

Shöw mit Ö: Bei der Premiere der neuen Comedy-Reihe im Woki am Bertha-von-Suttner-Platz gibt Vera Deckers alles. Dem Publikum gefiel's.

Foto: Volker Lannert

Bonn. Für Kabarett- und Comedyfans wird die Qual der Wahl zwischen den hochkarätigen Shows seit Mittwochabend noch schwerer. Sie müssen sich demnächst nicht nur zwischen dem Programm "Quatsch keine Oper" des Theaters Bonn, dem Haus der Springmaus oder dem Pantheon entscheiden.

Einmal im Monat, jeweils am zweiten Mittwoch, lockt nun auch das Woki zum komödiantischen Bühnenabend. "Shöw mit Ö" heißt das Programm, mit dem der Bonner Schauspieler und Comedian Özgür Cebe als Gastgeber brilliert. Für den Premierenabend holte er sich Vera Deckers, Michael Schönen, Manuel Wolff und den Newcomer Luke Mockridge an Bord.

Infos Die nächste Shöw mit Ö findet am Mittwoch, 8. Dezember, im Woki, Bertha-von-Suttner-Platz, ab 20 Uhr statt. Der Eintritt kostet 12/9 Euro. Mehr unter: www.oezguercebe.de."Seit langem wollte ich so etwas in Bonn machen. Das Woki kenne ich ja schon aus meiner Jugend sehr gut und fand, dass hier der optimale Ort für einen Stand-up-Comedy-Abend liegt", sagt Cebe. Das Team des Woki-Kinos sei glücklicherweise gleich begeistert gewesen. "Es ist halt etwas ganz anderes für uns. Mit Sonderveranstaltungen haben wir ja einige Erfahrungen, mit Shöw mit Ö wollen wir uns nun etwas gezielter als Eventstätte definieren", so Woki-Geschäftsführer Tobias Kraemer.

Im kleinen Saal begrüßte Cebe sein Publikum zunächst mit einem kleinen Türkischcrashkurs. "Ihr lebt in Bonn und sprecht kein Türkisch?", fragte Cebe. Es folgte ein humoristischer Exkurs über kulturelle Differenzen. Geschickt mied Cebe ausgetretenes Terrain und platzierte seine Pointen weit jenseits von Schenkelklopfern.

Im Handumdrehen konnte auch Vera Deckers ihr Publikum mit liebevoll beobachteten Geschichten rund um den Geschlechterkampf und den Widrigkeiten der Werbebranche um den Finger wickeln. "Clear Blue Schwangerschaftstest, die größte technische Innovation, auf die ein Urinstrahl treffen kann", zitierte sie wörtlich einen aktuellen Werbespot und fragte, wer diesen Unfug eigentlich verzapft.

Während sich Becker und Cebe den heiteren Seiten von Alltagsphänomenen zuwandten, war Michael Schönes Auftritt eher romantischer Natur. Dichtend erzählte er von Liebschaften und dem tragischen Bedeutungswandel von Wörtern wie "Kotze". Einst ein geläufiger Begriff für einen Lodenumhang, sei das Wort in der alten Bedeutung kaum mehr zu gebrauchen. "Das Wetter macht mir nichts aus, meine Kotze wärmt mich", bekomme einen verheerend missverständlichen Sinn.

Beim Klassiker der Kelly Family "Hiroshima, I am sorry" hörte Manuel Wolff schon genauer hin. Die zweite Zeile habe es in sich: "Hiroshima, i'm sorry, for what we did that day." "Waren es wirklich die Kellys? Sind sie wirklich schuldig?", fragte er sich. Erste Sporen verdiente sich Luke Mockridge. Ausgestattet mit Gitarre und einer verblüffend flexibel einsetzbaren Stimme überraschte er mit deutschsprachigen Interpretationen bekannter Pophits und gewährte einen Blick in das nicht immer einfache Leben eines Twens.

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