Spielzeit-Pause Kehraus mit Highlights der Opersaison in Bonn

Bonn · Die Oper Bonn verabschiedet sich in die Spielzeit-Pause. Zu den Höhepunkten zählte die Oper „Carmen“, mit deren Ouvertüre das Konzert schwungvoll eröffnet wurde.

 Generalintendant Bernhard Helmich verabschiedet Sumi Hwang. FOTO: BEU

Generalintendant Bernhard Helmich verabschiedet Sumi Hwang. FOTO: BEU

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Bis auf den letzten Platz ausverkauft war am vergangenen Samstag die Bonner Oper, als Theater Bonn und das Beethoven Orchester Bonn zum traditionellen Kehrauskonzert einluden, mit dem sich die Ensembles in die diesjährige Spielzeit-Pause verabschieden. Das Kehrauskonzert hat sich mittlerweile zu einer schönen Tradition entwickelt und gilt als kurzweiliges Vergnügen, bei dem noch einmal die Highlights der Saison zu hören sind und Ensemblemitglieder, die das Haus verlassen, mit großem Dank und Applaus verabschiedet werden.

Zu den großen Highlights der vergangenen Saison zählte die Oper „Carmen“, mit deren Ouvertüre das Konzert schwungvoll eröffnet wurde. Schon diese sorgte beim Publikum für den ersten Begeisterungssturm. Von den Männerstimmen stand an diesem Abend ganz klar der Tenor George Oniani im Vordergrund, der seit nunmehr zehn Jahren zum Ensemble des Theaters Bonn zählt. In dieser Zeit hat er die wichtigsten Rollen seines Fachs mit großem Erfolg in Bonn interpretiert.

Hierzu gehörte auch die Rolle des Kalaf in Puccinis „Turandot“, mit dessen unvergleichlich schöner Arie „Nessun dorma“ er zum ersten Mal an diesem Abend zu hören war. Später brachte er gemeinsam mit Sumi Hwang noch das Duett von Micaela und Don José aus „Carmen“ zu Gehör, sowie im zweiten Teil die Blumenarie aus derselben Oper und die düster-dramatische Arie des Luigi aus Puccinis „Il Tabarro“. Das Kehrauskonzert ist in der Regel auch immer ein Abschiednehmen von Ensemblemitgliedern, die das Theater Bonn mit Ende der Spielzeit verlassen. Bernhard Helmich, der an diesem Abend locker und mit Humor durch den Abend führte, setzte diese recht schwere Aufgabe mit Herzlichkeit um.

Sopranistin Sumi Hwang verlässt das Haus

Mit ihren persönlichen Highlights aus der Saison, der Arie der Micaela aus „Carmen“, dem Duett aus „Carmen“, „Signore ascolta“ aus „Turandot“ sowie einem Gänsehaut-Moment mit „O mio babbino caro“, verabschiedete sich die Sopranistin Sumi Hwang von Haus und Publikum, die nach vier Jahren am Theater Bonn dieses nun verlässt.

Schwerwiegende Einschnitte wird auch der Weggang von Chefdirigent Jacques Lacombe sowie dem Ersten Kapellmeister Stephan Zilias mit sich bringen. Ihnen beiden wünschte Helmich alles Gute für die weitere Karriere in Frankreich (Lacombe) und an der Deutschen Oper Berlin (Zilias). Weitere große Höhepunkte der Saison waren Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ und die völlig unbekannte Oper „Oberst Chabert“ von Hermann Wolfgang von Waltershausen, die in Bonn zum ersten Mal seit 1941 wieder aufgeführt wurde, sowie Philipp Glass' Oper „Echnaton“, in deren Tanz Bratschen, Celli und Bläser des Beethoven Orchesters hervorstachen.

Die Solisten Kathrin Leidig (Cherubino), Giorgos Kanaris (Conte Almaviva) und Marie Heeschen (Susanna) ließen den Mozartschen Hit der Spielzeit noch einmal präsent werden und mit dem Quintett aus „Oberst Chabert“ ging der Abend zu Ende. Helmich zog eine durch und durch positive Bilanz für Beethoven Orchester und Theater Bonn mit einer mutigen Mischung bekannter und unbekannter Werke, einem begeisternden neuen Generalmusikdirektor Dirk Kaftan und doppelt so großem Zuspruch beim Bonner Publikum. Als wirklichen Kehraus gab es das Trinklied aus „La Traviata“ – zum Mitsingen und als Einladung zur anschließenden Feier.

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