Beethovenhalle "Karneval der Tiere" beim Kinderkonzert des Beethoven Orchesters

BONN · Ein Dauerbrenner bei Kinderkonzerten ist der "Karneval der Tiere" von Camille Saint-Saëns: die Musik ist eingängig und erlaubt vielfältige Assoziationen. Vorbildlich exerzierte dies das Beethoven Orchester beim zweiten Kinderkonzert in der wie immer restlos ausverkauften Beethovenhalle vor.

 Solocellist Christian Brunner, Pianist Fabian Müller und Dirigent Justus Thorau mit dem Beethoven Orchester.

Solocellist Christian Brunner, Pianist Fabian Müller und Dirigent Justus Thorau mit dem Beethoven Orchester.

Foto: Christoph Erpenbeck

Das Programmheft war altersgerecht als Bilderbuch konzipiert, welches für Eltern und größere Kinder auch ein paar Informationen bereithielt, die Kleinsten aber nicht überforderte. Schon bei der Generalprobe am Samstag hatten 700 Kinder aus Bonner Schulen das Konzert erleben können, die durch den General-Anzeiger Karten erhalten hatten.

Die dramaturgische Konzeption war schlicht: Uwe Schönbeck erzählte amüsant und humorvoll eine selbst verfasste Geschichte vom Karneval der Tiere, die in ihrer sehr einfachen Art zur Musik passte und die Kinder bestens unterhielt.

Das Beethoven Orchester spielte unter der Leitung des jungen Justus Thorau, der auf musikalische Schnörkellosigkeit setzte und die Musik mit seinem präzisen Dirigierstil bestens organisierte. Humorvoll und gut gelaunt gingen die Musiker ans Werk.

Ein schöner Einfall war etwa, den von der Klarinette verkörperten Kuckuck durch die Halle wandern zu lassen. Auch die beiden Pianisten, Fabian Müller und James Maddox, hatten sicht- und hörbar ihren Spaß, nicht zuletzt bei den an Saint-Saëns' Zeitgenossen Charles-Louis Hanon und seine Fingerübungen gemahnenden Tausendfüßlern.

Eine nette Ergänzung des Konzertes waren einige Schüler der Donatusschule, die im Unterricht derzeit den Karneval der Tiere erarbeiten und vorab zwei Stücke daraus sehr schön vorspielten. Nicht nur deswegen begann das Konzert mit fast halbstündiger Verspätung: Orchesterdirektor Michael Horn hatte um Verständnis gebeten, dass man auch die letzten noch Wartenden einlassen wolle.

Eine sympathische Geste und ein Zeichen dafür, dass bei diesen Konzerten das Publikum an erster Stelle steht: bei der dramaturgischen Ausrichtung und auch beim Service.

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