Beethovenhalle in Bonn Kabarettist Dieter Nuhr versprühte Optimismus

BONN · Ein bisschen Ruhe, Optimismus und den Weg zurück zur inneren Mitte will Dieter Nuhr dem Publikum in der Beethovenhalle vermitteln.

Warum sind heute alle Menschen zu schlecht gelaunt, fragt sich der Kabarettist in seinem Programm "Nuhr unter uns". Den Begriff Wutbürger habe es vor ein paar Jahrzehnten nicht einmal gegeben. "Ich glaube, der zufriedene Mensch hat sich in der Evolution nicht durchgesetzt", vermutet Nuhr.

Er habe in seiner Höhle gesessen und sich gedacht: "Wie geil ist das denn?", bis die Unzufriedenen ihm den Schädel einschlugen, weil sie das Grinsen nicht mehr ertragen konnten. Auch an sich selbst erkennt Nuhr das Wutbürger-Gen. Besonders in Situationen in denen sich von öffentlicher Stelle bei ihm bedankt wird.

"Du fährst 30 Kilometer durch eine Autobahnbaustelle, alles ist mit Barken abgesperrt, aber kein einziger Bauarbeiter in Sicht und was erwartet dich am Ende?", fragt Nuhr. "Ein Schild mit der Aufschrift ?Danke für Ihr Verständnis?." Er habe aber gar kein Verständnis, ruft er wütend. Besser habe es da der Bekloppte. Der sei völlig sorglos und zufrieden.

Der Bekloppte stelle sich mit seinen 1,50 Metern in seinem gelb-schwarzen Trikot neben einen 2,10-Meter-Mann im Schalke-Trikot und habe kein Problem damit dem Gegenüber zu sagen, sein Trikot sehe scheiße aus. "Gut, der Bekloppte wird oft nicht alt, aber bis dahin ist er glücklich", sagt Dieter Nuhr.

Es gebe immer einen Grund, optimistisch zu sein, ruft Nuhr seinem Publikum ermunternd zu. "Auch wenn Sie in Scheidung leben, die Frau die Kinder und alles andere hat und ihrem Hund nach einem Autounfall ein Bein amputiert werden musste", meint der Kabarettist. "Freuen Sie sich einfach, dass es nur ein Bein ist, sonst könnte der Hund ja gar nicht mehr stehen."

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