Kabarettist Becker beanwortet letzte Fragen der Menschheit

Reihe "Quatsch keine Oper" im Bonner Opernhaus - Maßgebliche Unterschiede zwischen Mensch und Tier - Anthropologiestunde voller listig-intelligenter Pointen

Keine Kuh lacht, wenn man ihr eine Torte in das Gesicht wirft. Ein Mensch schon. Zumindest potenziell. Warum? Weil nur der Mensch über sich selbst reflektieren kann. Weil er weiß, dass die Ordnung der Dinge grundlegend gestört ist, wenn ihm jemand unvermittelt den Sahnekuchen an den Kopf schmeißt. Wir lachen.

Wenn es nach Kabarettist Jürgen Becker geht, ist das der maßgebliche Unterschied zwischen Mensch und Tier. Unterschied Nummer zwei: Dass wir im Gegensatz zum Tier Freizeit empfinden und uns dabei noch langweilen können. Nummer drei: Wir wollen alles erklären, und wenn wir das nicht können, erfinden wir Geschichten, Mythen - und auch schon mal Religionen. Mit seinem Programm "Ja, was glauben Sie denn?" stellte sich der rheinische Kult-Kabarettist im Rahmen der Reihe "Quatsch keine Oper" den letzten unbeantworteten Fragen der Menschheit: Was ist der Mensch?

Gibt es einen Gott? Wenn ja, welcher ist der richtige? Was ist der Sinn des Lebens? Vor ausverkauftem Bonner Opernhaus glänzt Becker mit einer herrlich verschrobenen Anthropologiestunde voller listig-intelligenter Pointen. Für Becker sind wir die Verlierer der Evolution. Unspezialisiert können wir von allem ein bisschen. Nichts richtig. Unsere Mängel kompensieren wir, indem wir Autos und elektrische Saftpressen erfinden - um Zeit zu gewinnen, die wir dann wieder totschlagen müssen. Auf schöne Art beispielsweise mit Jürgen Becker und seinem Charme und Witz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort